Wien- Die Erste Bank ist mit neuen Rekordwerten beim Betriebsgewinn durch das weltweit krisengeschüttelte dritte Banken-Quartal gegangen. In amerikanischen Subprime-Papieren ist die Erste Bank nicht investiert. Die internationalen Subprime-Krisenfolgen haben im Drittquartal 2007 aber auch bei der börsenotierten österreichischen Großbank zu Abschreibungen bei strukturierten Produkten (ABS, CDOs) von 20 Mio. Euro geführt. "Bei unveränderten Marktbedingungen ist damit der gesamte Abewertungsbedarf gedeckt", teilte die Erste Bank am Dienstag früh mit. Für Erste-Bank-Chef Andreas Treichl "auch viel Geld", wie er am Vormittag in einem Interview mit Bloomberg-TV sagte, "aber für uns wars das."

Schwieriges Umfeld

Den Ausblick für 2007 hat der Vorstand heute neuerlich bekräftigt. Demnach bleibt es trotz des schwierigen Marktumfelds bei einem erwarteten Anstieg des Konzernjahresübeschusses um zumindest 25 Prozent im Gesamtjahr.

In den ersten neun Monaten ist der Vorsteuergewinn (Periodenüberschuss vor Steuern) um 29,1 Prozent auf 1,35 Mrd. Euro gewachsen. Ohne die seit Mitte Oktober 2006 mitbilanzierte rumänische Großbank BCR wäre es ein Plus von 5,0 Prozent auf 1,098 Mrd. Euro gewesen.

Der Nettogewinn (Periodenüberschuss nach Steuern und Minderheiten) stieg in den ersten neun Monaten um 27,9 Prozent auf 837,9 Mio. Euro. Ohne BCR wären es plus 5,8 Prozent auf 693 Mio. Euro gewesen.

Der Cash-Gewinn je Aktie stieg von 2,20 auf 2,80 Euro (ausgewiesener Gewinn je Aktie: 2,69 Euro).

Solides Wachstum gesichert

Das Ergebnis der ersten drei Quartale belegte für Erste-Chef Andreas Treichl, "dass wir als Gruppe sehr gut unterwegs sind." Angesichts der Turbulenzen an den Finanz- und Kreditmärkten sei man auf das erzielte operative Ergebnis "besonders stolz."

Es zeige nämlich die Stärke des Geschäftsmodells der Gruppe, "das uns langfristig ein solides Wachstum sichert und uns nicht in risikoreiche Wertpapier- und Derivatgeschäfte drängt."

Besonders erfreulich seien diesmal auch die Beiträge aus Ungarn, Kroatien und insbesondere Tschechien, so der Vorstand weiter.

Gut aufgestellt

Treichl hob heute die Kreditqualität in seiner eigenen Gruppe hervor. Was die langfristigen weiteren Wachstumsaussichten betrifft "in der Region, in der wir leben", also in Zentral/Osteuropa, so ist Treichl optimistischer als IWF und Weltbank. Wer in diesen Wachstumsmärkten tätig sei, sei als Bank gut aufgestellt. (APA)