Aus der Vielfalt der Kulturen
entspringt die Vielfalt der Küche
Es bildeten sich ganze Viertel mit eigener Kultur. Ab den 1850er-Jahren kamen die Chinesen – Chinatown entstand und damit eine Vielzahl billiger, kleiner Essbuden, Restaurants und Suppenküchen. Die Iren flohen etwa zur gleichen Zeit vor einer Hungersnot im Land und brachten die Bierschenken – Porterhouses – mit, wo sie selbstgebrautes Bier verkauften. Die Juden wiederum entdeckten mit Corned Beef und „Pastrami“ Möglichkeiten, Rindfleisch zu konservieren und italienische Einwanderer legten mit in Ziegelöfen gebackenen Pizze den Grundstein für modernes Fastfood.
Nach dem zweiten Weltkrieg kamen die Einwanderer aus Puerto Rico, Afroamerikaner aus dem Süden fanden in Harlem ein neues Zuhause und brachten ebenfalls ihre Kochkunst mit in den mittlerweile zur kulinarischen Hauptstadt der USA avancierten Melting Pot. Es folgten in den 1970ern Zuwanderer aus Bangladesch, Korea, Thailand, den Philippinen, Lateinamerika, Pakistan, Haiti und Jamaika, die sich alle in eigenen Stadtvierteln niederließen. Ihre Speisen traten den Siegenzug in den Restaurants von New York an und sorgten dafür, dass das kulinarische Angebot der Stadt heute eines der reichhaltigsten der Welt ist und beinahe den gesamten Globus in sich vereint.
Jedem Viertel seine Küche
Der reich bebilderte Band über New York erzählt sehr detailliert die Entstehungsgeschichte der äußerst bunten Küche, befasst sich mit den Eigenheiten der einzelnen Stadtviertel. Nicht nur Chinatown und Little Italy haben ihren eigenen kulinarischen Charakter, auch Soho/Nolita mit seinem geräucherten Mozarella, die Lower East Side, geprägt durch die jüdische Kultur oder Harlem, wo sich alles um „Soul Food“ dreht, liefern viele Möglichkeiten für Entdeckungsreisen in Küchen, auf Märkten und in Foodstores.
Von Bagel bis Trend-Restaurant
Ein weiteres Kapitel erläutert die Besonderheiten von Bagel Shops oder jüdischen und italienischen Feinkostläden, delicatessens genannt. Street Food, die schnelle und günstige Alternative zum Restaurantbesuch, gibt noch immer Aufschluss über das kulturelle Leben des Viertels in dem es verkauft wird. Pizza sorgt unter den New Yorkern für anhaltende Diskussionen darüber, wer denn nun die beste verkaufe. Bars und Cocktails, Trend-Restaurants und Käse waren der Autorin Carolynn Carreño noch einmal zwei Kapitel wert, die Fotos von Quentin Bacon, Reise-, Food- und Modefotograf, fangen den New Yorker Koch- und Essalltag sehr lebendig in den urbanen Bildern ein.
Inspirationen für Selberkocher