Die Entstehung der New Yorker Küche ab der ersten Einwanderungswelle in den 1850er-Jahren bis zu heutigen Trends sind das Thema dieses Bildbandes.

Foto: Christian Verlag
Die New Yorker Küche ist eine Mischkulanz aus dem, was Einwanderer über Jahrhunderte ins Land gebracht haben und den Traditionen der Ureinwohner. Von Anfang an haben Menschen aus aller Welt ihre Sprachen, ihre Kultur und Traditionen und damit auch ihre Essgewohnheiten mitgebracht, mit den Möglichkeiten, die die Neue Welt bot ergänzt und weiterentwickelt. Gastwirte eröffneten Schankstuben nach englischem Vorbild, Bierschenken und Weinlokale wurden von Deutschen betrieben. Die New Yorker Küche von heute hat ihren Ursprung in den Zeiten der großen Einwanderungswellen der Mitte des 19. Jahrhunderts, als ganze Dörfer aus religiösen oder wirtschaftlichen Gründen die alte Heimat verließen, um im goldenen Westen das Glück zu finden.

Aus der Vielfalt der Kulturen
entspringt die Vielfalt der Küche


Es bildeten sich ganze Viertel mit eigener Kultur. Ab den 1850er-Jahren kamen die Chinesen – Chinatown entstand und damit eine Vielzahl billiger, kleiner Essbuden, Restaurants und Suppenküchen. Die Iren flohen etwa zur gleichen Zeit vor einer Hungersnot im Land und brachten die Bierschenken – Porterhouses – mit, wo sie selbstgebrautes Bier verkauften. Die Juden wiederum entdeckten mit Corned Beef und „Pastrami“ Möglichkeiten, Rindfleisch zu konservieren und italienische Einwanderer legten mit in Ziegelöfen gebackenen Pizze den Grundstein für modernes Fastfood.

Nach dem zweiten Weltkrieg kamen die Einwanderer aus Puerto Rico, Afroamerikaner aus dem Süden fanden in Harlem ein neues Zuhause und brachten ebenfalls ihre Kochkunst mit in den mittlerweile zur kulinarischen Hauptstadt der USA avancierten Melting Pot. Es folgten in den 1970ern Zuwanderer aus Bangladesch, Korea, Thailand, den Philippinen, Lateinamerika, Pakistan, Haiti und Jamaika, die sich alle in eigenen Stadtvierteln niederließen. Ihre Speisen traten den Siegenzug in den Restaurants von New York an und sorgten dafür, dass das kulinarische Angebot der Stadt heute eines der reichhaltigsten der Welt ist und beinahe den gesamten Globus in sich vereint.

Jedem Viertel seine Küche

Der reich bebilderte Band über New York erzählt sehr detailliert die Entstehungsgeschichte der äußerst bunten Küche, befasst sich mit den Eigenheiten der einzelnen Stadtviertel. Nicht nur Chinatown und Little Italy haben ihren eigenen kulinarischen Charakter, auch Soho/Nolita mit seinem geräucherten Mozarella, die Lower East Side, geprägt durch die jüdische Kultur oder Harlem, wo sich alles um „Soul Food“ dreht, liefern viele Möglichkeiten für Entdeckungsreisen in Küchen, auf Märkten und in Foodstores.

Von Bagel bis Trend-Restaurant

Ein weiteres Kapitel erläutert die Besonderheiten von Bagel Shops oder jüdischen und italienischen Feinkostläden, delicatessens genannt. Street Food, die schnelle und günstige Alternative zum Restaurantbesuch, gibt noch immer Aufschluss über das kulturelle Leben des Viertels in dem es verkauft wird. Pizza sorgt unter den New Yorkern für anhaltende Diskussionen darüber, wer denn nun die beste verkaufe. Bars und Cocktails, Trend-Restaurants und Käse waren der Autorin Carolynn Carreño noch einmal zwei Kapitel wert, die Fotos von Quentin Bacon, Reise-, Food- und Modefotograf, fangen den New Yorker Koch- und Essalltag sehr lebendig in den urbanen Bildern ein.

Inspirationen für Selberkocher

Nach dem der Leser alle Informationen über Küche, Kochen und Essen in New York sehr detailliert und reich bebildert in sich aufgenommen hat, gibt das Buch zahlreiche Anregungen zum selber Kochen. Der Rezeptteil mit 45 Speisen aus allen ethnischen, inhaltlichen und geschmacklichen Bereichen der Stadt verführen dazu, selber den Kochlöffel in die Hand zu nehmen und sich den Big Apple nach Hause zu holen. Vorspeisen, Suppen, Hauptspeisen, Beilagen und Desserts vermitteln einen guten Eindruck des New Yorker Geschmacks. (red) >>> Zum Rezept .