Getöteter russischer Ex-Agent erhielt von MI6 Bezüge im Ausmaß von 2.000 Pfund pro Monat
Redaktion
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London - Der im vergangenen Jahr in London ermordete russische Ex-Agent Alexander Litwinenko hat nach dem Bericht einer britischen Zeitung für den britischen Geheimdienst MI6 gearbeitet. Wie die "Daily Mail" am Samstag unter Berufung auf Diplomaten- und Geheimdienstkreise berichtete, erhielt Litwinenko vom MI6 monatliche Bezüge von 2.000 Pfund (2850 Euro). Der derzeitige Chef des Geheimdienstes, John Scarlett, der früher in Moskau stationiert war, sei an der Anwerbung Litwinenkos beteiligt gewesen.
"Unsinn"
Litwinenko war im November mit radioaktivem Material vergiftet worden. Die britischen Behörden verdächtigen den früheren Agenten des sowjetischen Geheimdienstes KGB, Andrej Lugowoi, den Kreml-Kritiker ermordet zu haben. Lugowoi, dessen Auslieferungen die Russen ablehnen, hatte im Mai versichert, Litwinenko sei ein Spion für den MI6 gewesen. Dieser Dienst habe auch seinen Tod zu verantworten. Litwinenkos Witwe Marina hatte diese Informationen als "Unsinn" zurückgewiesen. Litwinenko selbst hatte kurz vor seinem Tod die russische Führung bezichtigt, seine Ermordung in Auftrag gegeben zu haben.
Moskaus Weigerung, Lugowoi auszuliefern, hatte im Sommer zu einer schweren diplomatischen Krise zwischen den beiden Ländern mit gegenseitigen Diplomatenausweisungen geführt. Im Juni hatte der frühere russische Spion Wjatscheslaw Sarko versichert, er sei von Litwinenko für den MI6 angeworben worden. (APA)
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