Hollmann Salon - im Heiligenkreuzerhof
Grashofgasse 3, A-1010 Wien
T. +43.1.96.11 960 40
F. +43.1.96.11 960 44
essen@hollmann-salon.at

Öffnungszeiten:
Mo.-Fr.: 12 - 15 Uhr u. 18 - 22 Uhr
Sa.: 10 - 15 Uhr u. 18 - 22 Uhr
So. und Feiertags geschlossen.

 

Foto: Hollmann Salon

Ein Wiener Salon
Stubenbastei 101010 Wien
T. + F. +43 660 654 27 85
restaurant@einwienersalon.com

Öffnungszeiten:
Di.-Sa.: 8 - 24 Uhr

Foto: Ein Wiener Salon

Vorweg eine Warnung: Speisen sollte man frisch servieren, auch Essblogs natürlich. Aus akutem Zeitmangel - und ebenso gut beschäftigten Mitessern hier ein schon ein paar Tage wartender Beitrag. Wir geloben Besserung. (fid)

Damit ich nicht immer nur herummäkle am Hollmann Salon: Die Wartezeiten sind dank anderer Küchenbesetzung längst nicht mehr der Rede wert. Allerdings hielt sich beim dritten Besuch die Begeisterung wieder in Grenzen. Die Kohlrabischaumsuppe im Glas schmeckt vor allem nach Obers - und dann nach der doch ziemlich großen Scheibe Rauchspeck (sehr fein, aber nur mit Origami-Fähigkeiten elegant zu verspeisen) und dann, ja dann - dank ein paar Kohlrabiwürfeln - nach Kohlrabi.

Der Themenabend Milchprodukte geht quasi nahtlos weiter: Das Granapuree des Hauptgangs schmeckt - vor allem milchig. Das darauf gebettete rosa Rinderfilet freilich sehr pur, für mich nicht wahrnehmbar gewürzt, sehr gut. Dazu Essigschalotten (schaden nie) und schwarze Nüsse (immer gern genommen).

Der lauwarme Schokonusskuchen sehr luftig, feine Bitternote, sehr toll, den schokogefüllten Bratapfel daneben wollte ich nicht auch noch kosten. Der kleine Käseteller anständig.

Beim Besuch davor war vom Obersfaible noch nichts zu bemerken. Das Alpenrindercarpaccio war mir etwas zu kalt, aber ok; die mit Akazienhonig lackierte Ente mit Selleriecreme und geräucherter Schwarztee machte durchaus Freude, klang mir auf der Karte allerdings auch aufregender.

Gut, vielleicht bin ich einfach für Salons nicht geschaffen, dachte ich zwischendurch. Umso erfreuter meist im Ein Wiener Salon. Vielleicht stimmten mich auch die üppigen Gradationen der Flaschenweine besonders heiter, gelassen und freundlich. Aber wohler hab' ich mich hier gefühlt bei den zu Wirten mutierten Architekten.

Erinnere mich da (gestützt von der geklauten Speisekarte) zum Beispiel an erfreuliche Garnele mit scharfer Ananas und Spinatsalat, an sehr feine franzöische Sesamentenbrust mit hausgemachten Gnocchi und Ingwerpfaumen oder Fasanenbrust mit Kürbisgemüse. Und wer mir als "Käse zum Dessert" Reblochon und Epoisse hinstellt, hat mich ohnehin auf seiner Seite. Was Gebsenkäse war, ging mit dem brutal heftigen Veltliner "Konglomerat" von Dockner im Traisental davor verschütt.

Meist fiel im Wiener Salon ein Gang aus den Menüs in vier bis sechs Etappen für meinen Geschmack nicht so optimal aus. Dennoch, in meiner Dilettantenwertung liegt Wiener vor Hollmann.