Die meisten Kunstwerke sind vom umstrittenen Kunsthändler Friedrich Welz in die Landessammlung eingegliedert worden. Rund die Hälfte dieser Werke sind laut Salzburger Provenienz-Erhebung einwandfrei nachweisbar und korrekt - also nicht arisiert - in Landesbesitz. Bei der anderen Hälfte sind die Forscher nicht weiter gekommen, haben aber keinerlei Hinweise gefunden, dass es sich um Beutekunst oder unter Druck erstandene Werke handeln könnte, wie die beiden stellvertretenden Landeshauptmänner Othmar Raus (S) und Wilfried Haslauer (V) heute, Montag, bei einer Pressekonferenz betonten. "Ein Quäntchen Unsicherheit bleibt immer", erläuterte Raus. "Ultimative Sicherheit gibt es nicht. Aber zu 99 Prozent sind die Kunstwerke zu Recht im Besitz des Landes. Wir haben sämtliche Werke und die dazugehörigen Forschungsergebnisse permanent im Internet veröffentlicht, und niemand hat irgendeinen Anspruch erhoben."
Eindeutig geklärt ist laut Salzburger Provenienzforschung etwa die Herkunft eines Stilllebens von Herbert Böckl. Keine neuen Quellen konnten hingegen bei Gustav Klimts "Litzlberg am Attersee" erschlossen werden. Warum die Provenienz nicht bei allen der 175 untersuchten Werke trotz siebenjähriger Forschung historisch eindeutig geklärt werden konnte, liegt laut Studien- und Buchautorin Roswitha Juffinger von der Residenzgalerie nicht zuletzt an Friedrich Welz selbst: "Welz war Händler und zugleich Leiter der Landessammlung. Er hat sich selbst Bilder verkauft und eingetauscht. Dabei hat er so gut wie keine Buchhaltung geführt. Sogar dem Salzburger Gauleiter war das zu vage, so dass die Herkunft vieler Bilder schon 1942 untersucht wurde. Diese Untersuchung der Nationalsozialisten ist für einen Teil der Bilder der heutigen Landessammlung die einzige Herkunfts-Quelle."