Frauen jenseits der fünfzig werden in der Öffentlichkeit überwiegend als asexuelle Wesen dargestellt – Männern hingegen wird in jedem Alter ein aktives Sexualleben zugestanden. Mit der Generation der 1968er kommt jetzt eine Gruppe von Frauen ins höhere Alter, die die sexuelle Revolution miterlebt und teilweise initiiert hat.
Diese Frauen haben sich ein Stück sexuelle Unabhängigkeit und Selbstbestimmung erkämpft. Sie sind es gewohnt, ihre eigenen Bedürfnisse zu äußern und umzusetzen. So findet sich auch im Rahmen einer Studie der Berliner Charitè über Sexualität im Alter eine kleine Gruppe von so genannten "sexuell emanzipierten" Frauen zwischen 50 und 65, die über ein äußerst erfülltes und befriedigendes Sexualleben berichteten: Sie sind sexuell besonders aktiv, ergreifen häufiger die Initiative im Sexualleben und übernehmen anstelle des passiven Parts auch immer mehr die aktive Rolle.
Filmprojekt
Ein Filmprojekt um die Regisseurin Gabriele Schweiger will einige dieser "sexuell emanzipierten" Frauen in einem Dokumentarfilm präsentieren und damit auch selbst zu Wort kommen lassen. Konkret sollen Fragen über ihre individuellen Liebes- und Beziehungsbiographien geklärt werden, welche Bedeutung Sexualität für sie (noch) hat und wie sie ihre erotischen und sexuellen Bedürfnisse erleben und ausleben können. Außerdem soll dabei klar werden, welches Selbstbild sie für sich erarbeitet haben, um sich abseits von stereotypen Rollenbildern zu positionieren.
Aufruf
Die ausgebildete Mediatorin und Dokumentarfilmerin Gabriele Schweiger sucht für ihr Filmprojekt mit dem Arbeitstitel "Die Lust der Frauen – Erotik, Lust und Selbstbild der älteren Frau" noch mutige und selbstbewusste Frauen im fortgeschrittenen Alter (Mindestalter 55 Jahre), die Erotik, Lust und eine erfüllte Sexualität als einen natürlichen und altersunabhängigen Bestandteil ihres Lebens betrachten.