Rom - Die Italiener geizen beim Trinkgeld. Zwei Drittel der Italiener geben zu, niemals "Schmattes" zu geben. In Zentral- und Süditalien können sich Kellner öfters über spendable Gäste freuen, ergab eine Umfrage. Im industriereicheren Norden wird dagegen gespart. Senioren sind freigiebiger als Jugendliche, so die römische Tageszeitung "La Repubblica" am Dienstag.

Trinkgeld ist in der Gastronomie unüblich. Oft taucht auf der Rechnung ein "coperto", eine Art Grundgebühr für das Gedeck und das Brot auf. Wer besonders zufrieden war, kann ein paar Münzen liegen lassen. In Espressobars gibt es dafür kleine Teller oder Sparschweine. Im Hotel erhält das Zimmermädchen fünf Euro pro Woche. Im Taxi ist Trinkgeld hingegen kein Muss; der Betrag kann aber geringfügig aufgerundet werden.

"In Italien gibt es keine Kultur des Trinkgeldes. Oft lässt man Kleingeld, auch nur wenige Cents liegen. In diesem Fall ist es besser, überhaupt nichts zu geben. Das Trinkgeld sollte eine kleine Prämie sein, ein Zeichen der Dankbarkeit. Man sollte es geben, wenn es verdient ist", sagte der Benimmexperte Enzo Vizzari. (APA)