Doch das Fernsehen wird immer öfter ein "Nebenbei-Medium", während gechattet oder gesurft wird, betont Beate Großegger vom Institut für Jugendkulturforschung. "Man schnappt einen Begriff auf und schaut dann hin, aber das Programm hat keinen absoluten Vorrangstatus." Trotzdem sei das Fernsehen eine Top-Freizeitaktivität, die nicht zielgerichtet ist. "Gerade in der Altersphase zwischen 14 und 19 rhythmisieren Jugendliche ihr Leben stark zwischen Aktion und Rückzugsphasen", erklärt Großegger die Lust am "Couchen", dem süßen Nichtstun vor der Glotze.
Der 15-jährigen Schülerin Sarah Krems, "ist es wichtig, dass ich mich beim Fernsehen entspannen und kurz aus dem Alltag ausbrechen kann. Bei interessanten Themen schalte ich auch gerne auf Informationssendungen um."
Den ORF-Strategen ist klar, dass die Jugend nicht als einheitliche Generation gesehen werden kann. Großegger bestätigt dies: "Jugendliche erwarten sich ein maßgeschneidertes Angebot bei ihrer Mediennutzung." Wrabetz sieht hier den ORF naturgemäß gut aufgestellt, mit Sendungen wie "Newton", "Wie Bitte?" oder den "ZiB Flashes" habe sich in jüngster Zeit viel getan.