Der zukünftige Arbeitsplatz der Professoren befindet sich in Maria Gugging.

Foto: IST Austria
Wien - Nun zeigt sich erstmals eine inhaltliche Ausrichtung der geplanten Elite-Uni in Maria Gugging, dem Institute of Science and Technology; I.S.T. Austria). Wie aus dem ersten Tätigkeitsbericht des Vorsitzenden des Executive Committees, Haim Harari, hervorgeht, werden bei der derzeit laufenden Suche nach Wissenschaftern "besondere Anstrengungen in drei sehr breiten Gebieten" unternommen: dabei handelt es sich - kurz gefasst - um die Bereiche Kognitionswissenschaften, Quantitative Biologie sowie Materialwissenschaften, jeweils mit einem breiten Spektrum an Themen und in Verbindung mit mehreren wissenschaftlichen Disziplinen.

International ausgeschrieben

Derzeit sind die ersten Professoren-Stellen für I.S.T. Austria international ausgeschrieben, und zwar ohne fachlichen Vorgaben. Das Interesse an den Jobs - gesucht werden sowohl Senior-Professoren mit unbefristeten Verträgen als auch Junior-Professoren mit vorerst fünf Jahren Laufzeit - ist groß. In den zwei Wochen seit der ersten Ausschreibung sind mehr als 150 Bewerbungen eingegangen, wie Gerald Murauer, Interim-Manager des I.S.T. Austria gegenüber der APA erklärte. Dabei kommen die Bewerbungen fast zur Gänze aus dem Ausland, zu einem großen Teil handelt es sich dabei um Österreicher.

Fachgebiete

Parallel zu dieser offenen Suche fahnden drei international zusammengesetzte Komitees aktiv nach potenziellen Wissenschaftern für drei Fachgebiete. Für den Bereich "Kognitionswissenschaften, Hirnforschung und Neurobiologie in Verbindung mit Computerwissenschaften" steht Tobias Bonhoeffer vom Max-Planck-Institut für Neurobiologie an der Spitze des Suchkomitees. Der österreichische Mathematiker und Biologie Martin Nowak von der Harvard University leitet die Suche für den Bereich "Theoretische und Mathematische Biologie sowie Elemente der Systembiologie und andere Gebiete an der Schnittstelle von biologischen Wissenschaften, Physik und Ingenieurswissenschaften". Und dem Gremium für den Bereich "Materialwissenschaften mit allen Verbindungen in Richtung Chemie, Physik und Ingenieurwissenschaften" steht Peter Fratzl vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung vor.

Alle drei Bereiche seien sehr interdisziplinär, jedes Thema für Biologen, Chemiker, Physiker, Informatiker, Mathematiker, etc. interessant, betonte Murauer. Dem Institut gehe es primär aber um "die besten Köpfe, wenn tolle Leute woanders gefunden werden, gehen wir auch in andere Fachgebiete". (APA)