Kizuna.

Yugen. Rin. Seichi. Bei der noch streng von der Öffentlichkeit abgeschotteten Vorpremiere des neuen Mazda6 bei Budapest vergatterten die Präsentatoren die auserwählten Gäste zur Japanisch-Stunde für Fortgeschrittene. Wir lassen Sie natürlich gerne an dieser marketinglinguistischen Sternstunde teilhaben.

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Kizuna. Verschmelzung.

Von Fahrer und -zeug. Quasi Zeugung auf automobilistisch: Car-Gamie statt Karyogamie. Keine Angst, da kommt jetzt kein mythologisches Mischwesen à la Sphinx raus. Gemeint ist einfach, dass sich die Insassen im neuen Mazda6 maximal wohlfühlen sollen.

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Beispiel:

In die Rolle der sich verneigenden japanischen Dienerschaft schlüpft die sanft andimmende Innenraumbeleuchtung, die den Fahrer freundlich willkommen heißt.

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Yugen (jap.).

Nicht zu verwechseln mit Jugend (dt.). Harmonie. Aspekt der skizzierten Verschmelzungszeremonie. Sanftes Verschleifen von Gegensätzen.

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Konzept

von Schiller entlehnt: "Denn wo das Strenge mit dem Zarten, wo Starkes sich und Mildes paarten, da gibt es einen guten Klang" (Lied von der Glocke). Übertragen auf Mazda6: Harmonie von Ästhetik und Kraft. Sanftheit und Maskulinität. Simplizität und Expressivität.

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Solcherart

traditionell nipponisch erzogen, gibt der neue Mazda6 einen guten Klang. Und das nicht bloß im übertragenen Sinn: Tatsächlich hat sich bei der Akustik viel getan. Viel leiser geht's nun zu, man mischt im Kapitel Geräuschkultur bei den Besten mit.

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Rin.

Klingonisch für "fertig sein". Gemeint ist aber hier weniger der Weltraumaspekt als ein japanischer Begriff, der Spannung, Wirkung, Würde, Erhabenheit umfasst. Vergegenständlicht etwa im Katana (Samuraischwert). Sieht man genau hin, taucht der klassische Katanaschwung in der Fuge der Motorhaube vom Grill zur A-Säule auf.

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Seichi

schließlich. Steht für japanische Handwerkskunst und Liebe zum Detail. Sehen Sie sich das Lenkrad und dessen Bedienkonzept an, und Sie wissen, was gemeint ist. Das also wäre die Basis für die Neuinterpretation des Vorgängermodells. 2002 eingeführt, zauberte sich Mazda mit dieser Baureihe nach langer Krise zurück in die Erfolgsspur.

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Da wir

zur Prä-Präsentation schon im Hungarland weilten: Deren berühmtester Zauberer war der Deutsche Klingsor, vor 800 Jahren zwecks Beilegung des Sängerkriegs auf die Wartburg geholt. Hermann Hesse transfiguriert den Magier 1920 in einen Maler, den Protagonisten der Erzählung "Klingsors letzter Sommer".

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Kommt

also der neue Mazda6, den seine Schöpfer als wahres Kunststück feiern, als Erfolgsherbeizauberer daher. Es winkt schon heiße Begehrlichkeit, winkt Klingsors nächster Sommer. Der letzte begann vor fünf Jahren: Allein in Europa wurden 450.000 Mazda6 verkauft.

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Das Auto

erfreute durch höchste Qualität, belegt durch alle möglichen Pannenstatistiken. Auch daran will der Neue anknüpfen - und noch besser werden.

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Vor allem aber

gelingt das Kunststück, dass der Neue zwar wuchs, dabei aber bis zu 35 kg leichter wurde. 4,74 m lang ist die Limo (plus 6,5 cm). Dank Leichtbau, exzellenter Aerodynamik (cw-Wert: 0,27) und sparsamen Motoren meldet Mazda Verbrauchsreduktionen von 6,7 bis 11,7 Prozent. Fahrkapitel? Dynamisch, sportlich.

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Mehr davon

bei der offiziellen Fahrpräsentation. Interieur? Hier probt Mazda den Anschluss an die Oberklasse. Wird die Kunden freuen. Fast schon premium, aber erschwinglich. Was Mazda ja generell sympathisch macht. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 12.10.2007)

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