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Im Zentrum der Diskussion standen die Diagnosen Anorexia nervosa und Bulimia nervosa, die nicht zuletzt durch die Modeshows 2006 und durch die erst vor kurzem stattgefundene Schockkampagne des italienischen Fotografen Oliviero Toscani wieder in den Mittelpunkt gerückt wurden.
Foto: Archiv
Ob Magersucht, Ess- Brechsucht oder Fresssucht – jede Form der Essstörung ist eine ernstzunehmende Erkrankung. Die Ursachen sind vielschichtig und bedingen einander gegenseitig. Der Umgang mit Gefühlen, Leistung, mangelndes Selbstwertgefühl gepaart mit Erfahrungen, in denen emotionale und körperliche Grenzen überschritten wurden, spielen dabei eine Rolle.

 

Am 7. Oktober fand im Rahmen der Fem Vital 2007, den Wiener Frauengesundheitstagen, eine Podiumsdiskussion zum Thema Essstörungen statt. Am Podium saßen Christine Bischof (Essstörungshotline), Rahel Jahoda (intakt Therapiezentrum für Menschen mit Essstörungen), Michaela Langer (Wr. Programm für Frauengesundheit) und Doris Rose (Modefirma Jones). "Ich unterscheide zwischen Ursachen und Auslöser für eine Essstörung", erklärte Rahel Jahoda, Leiterin des psychotherapeutischen Teams des Therapiezentrums intakt. "Auslöser kann eine Diät sein oder eine abfällige Bemerkung. Die Ursachen hingegen liegen tiefer und sind vielschichtig. Wäre die Antwort auf die Frage nach Ursachen so einfach, wäre die Lösung eine einfache." Doch es wurden nicht nur mögliche Ursachen und Auslöser von Essstörungen beleuchtet, sondern die einhellige Meinung der Teilnehmerinnen am Podium lautete, dass jeder Frauentyp einzigartig und speziell sei.

Professionelle Hilfe

Im Zentrum der Diskussion standen die Diagnosen Anorexia nervosa und Bulimia nervosa, die nicht zuletzt durch die Modeshows 2006 und durch die erst vor kurzem stattgefundene Schockkampagne des italienischen Fotografen Oliviero Toscani wieder in den Mittelpunkt gerückt wurden. Auch die Initiative s-o-ess der Wiener Frauengesundheit gemeinsam mit der Geschäftsführerin des Modefirma Jones bezieht sich auf den Zusammenhang zwischen Schönheitsideal, Mode und Medien. Die Problematik jener Frauen, die unter Binge Eating Disorder leiden, wurde nur am Rande thematisiert. Egal, um welche Form der Essstörung es nun handelt, einig waren sich die Expertinnen, dass für den Weg aus der Essstörung professionelle Hilfe nötig ist. (red)