Neben den Kreationen heimischer Modeschöpfer wird es ...

Foto: soupandfish

... auf "soupandfish.com" um durchschnittlich 50 Prozent ...

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... reduzierte Mode internationaler Designer geben.

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Mit einer Speisenfolge hat der Name nichts zu tun. Er bezeichnete im 19. Jahrhundert vielmehr den Dresscode, der bei einem formalen Dinner herrschte. Soup and fish, das bedeutete, dass man zum Galadiner in eleganter Robe zu erscheinen hatte. Sonst wurde einem kein Zutritt gewährt.

Auf der dieser Tage online gehenden Webpage www.soupandfish.com wird man solcherlei Zugangsbeschränkungen nicht finden. Im Gegenteil: Der Webshop wurde für all jene eingerichtet, die in Zukunft ein bisschen einfacher zu den Stücken ihrer Lieblingsdesigner kommen wollen. "Es gibt viele, die sich teure Designerlabels nicht leisten können", erklärt der Wiener Marwan Saba, der Initiator des Projekts: "Und es gibt heimische Designerlabels, die in Österreich kaum erhältlich sind."

Beiden Gruppierungen soll geholfen werden: Auf soupandfish.com wird es nicht mehr ganz taufrische Designerkollektionen zu dafür umso interessanteren Preisen geben (von Bernhard Willhelm über Maison Martin Margiela und Haider Ackermann bis hin zu Balenciaga). Gleichzeitig bietet man österreichischen Designern die Möglichkeit, ihre Kreationen online zu vertreiben. Für Kunden österreichischen Designs ist vor allem Letzteres eine spannende Sache.

Viele der heimischen Modemacher tun sich nämlich, gerade was den Verkauf der eigenen Kreationen im Inland anbelangt, schwer. Während Designlabels wie Ute Ploier, House of the very Island's, Florian Ladstätter oder Pelican Avenue zwar in Boutiquen in Tokio oder Paris zu haben sind, gibt es sie hierzulande nicht oder kaum in Geschäften. Das Risiko, auf der Ware sitzen zu bleiben, ist vielen Geschäftsleuten zu groß. Die meisten österreichischen Modedesigner haben sich auf Nischenprodukte spezialisiert.

Internet das richtige Medium

Gerade dafür sei das Internet das richtige Medium, ist Marwan Saba überzeugt. Gemeinsam mit seiner Myung-Il Song, der Betreiberin des gleichnamigen Avantgardemode-Shops an der Wiener Praterstraße, entwickelte er das Konzept. Zum einen will man durchaus eigennützig die Lagerbestände des Geschäfts loswerden, zum anderen jungen Designern eine Plattform bieten. "An internationaler Designerware werden zuerst einmal nur die Altbestände von Song angeboten, in einem zweiten Schritt sollen dann aber auch jene anderer Geschäfte in Wien, Berlin und Amsterdam dazukommen."

Zudem will man - ähnlich wie das bereits bestehende Designerportal yoox.com - Restbestände von Fabriken anbieten. "Wir starten mit 600 Teilen, das ist in etwa mit dem Bestand eines kleinen Geschäftes vergleichbar", erklärt Saba, der seit zehn Jahren als Unternehmer im Internetbereich arbeitet und Mitbegründer von sms.at und uboot.at war. "Aber es ist klar, dass das Ganze wachsen muss, um wirklich interessant zu werden." Bei Yoox werden nach Eigenangaben eine Million Teile pro Jahr vertrieben. Das Marktpotenzial für Avantgardemode, auf die sich soupandfish.com spezialisieren wird, ist natürlich um ein Vielfaches geringer.

In Österreich ist in den vergangenen Jahren aber durchaus eine daran interessierte Klientel entstanden. "Das Projekt spukte schon länger in meinem Kopf herum", erzählt Saba, "allerdings war der Markt nicht reif dafür." Jetzt könnte er es sein. Mit einer Departure-Förderung und der Unterstützung von drei Modespezialisten ausgestattet, startet das Projekt. Geplant ist außerdem ein kleines Geschäftslokal, das als Lager verwendet wird und einmal in der Woche geöffnet werden soll - für jene, die nicht wirklich den Mumm haben, im Internet zu kaufen. (Stephan Hilpold/Der Standard/rondo/11/10/2007)