Friedrich Achleitner (Zeichnung: Ander Pecher)

Zeichnung: Ander Pecher

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Seichte Lackerln und Reflektionen seichter Unterhaltung

Foto: APA/dpa/Ingo Wagner
seicht, seichte, das seichte, die seichte. die seichte an sich. das seichte an sich. das seichte in uns. das leicht seichte, das seicht leichte. das seichte ist sicher nicht das leichte und das leichte nicht das seichte. seichte hat etwas mit tiefe zu tun. die seichte tiefe. oder die tiefe seichte? hier wirds kompliziert. je seichter die tiefe um so tiefer die seichte. die seichte als tiefe. und, wie gewohnt, die tiefe als seichte. die tiefe seichte ist ihr lieber als die seichte tiefe. warum nicht gleich: das seichte als tiefe. die politik wird aufatmen. die wissenschaft wird aufatmen. die kunst wird aufatmen. die literatur wird lächeln. der markt weiß es schon lange. warum nicht gleich. seicht hat so was leicht moralisierendes, tief so was schwer bedeutendes. oh mensch... aber man muss doch zugeben, im tiefen schwimmt man leichter. ja, aber im seichten ertrinkt man weniger. (Friedrich Achleitner /DER STANDARD, Printausgabe, 6./7.10.2007)