Unterschied
Anders als Google sucht Powerset nicht danach, wo ein Stichwort im Internet vorkommt, sondern analysiert jedes Wort in seinem Kontext. Dabei wird die tatsächliche Bedeutung eines Begriffs herangezogen. "Das System liest jeden Satz in jedem Dokument und extrahiert dessen Bedeutung", erklärt Barney Pell, Chef von Powerset. Pell vergleicht die heutigen Suchanfragen mit einem Gespräch mit einem zweijährigen Kind: "Einerseits ist man glücklich, überhaupt mit ihm sprechen zu können, andererseits möchte man, dass es möglichst schnell aufwächst, damit man mit ihm eine vernünftige Konversation führen kann". Statt nur nach Stichworten zu suchen, soll Powerset in der Lage sein, die Syntax von Fragesätzen zu analysieren und anhand dessen Ergebnisse liefern. Die Herangehensweise von Powerset komme im Gegensatz zur Konkurrenz der natürlichen Sprache des Nutzers entgegen.
Zukunft
Kontext-basierten Suchmethoden bescheinigt auch Thomas N. Burg, Web-2.0-Experte und Geschäftsführer von Socialware, eine bedeutende Zukunft. "Das Problem ist, dass User oft nicht wissen, wonach sie genau suchen. Wenn man den genauen Begriff nicht kennt, ist es schwierig, mit aktuellen Suchangeboten schnell zu einem guten Ergebnis zu kommen", meint Burg im Gespräch mit pressetext. Beim Kontext-Ansatz wird die Suchfrage analysiert und in Zusammenhang mit einem Überthema gebracht. Der Satz 'Wann geht die Sonne auf?' enthält 'Sonne' und 'aufgehen'. "Damit verweist diese Frage auf den Kontext 'Wetter'", erläutert Burg.
Effektivität
An Grenzen stoßen Suchmaschinen bei Multimediadateien. "Die Lösung hier ist, dass beispielsweise zu einem Bild Metadaten hinzugefügt werden, um das Foto auffindbar zu machen. Die Suchalgorithmen von Flickr arbeiten hier bereits sehr gut", meint Burg. Bei Videos gibt es neben den Metadaten noch einen weiteren Ansatz, sie auffindbar zu machen. Mithilfe von spezieller Software wird aus dem Gesprochenen im Video ein Text, der schließlich ebenfalls durchsuchbar ist.