Foto: Generali Foundation, Werner Kaligofsky / Bearbeitung: derStandard.at
"Die Umgangsweise mit dieser schlüssig gewachsenen Kunstinstitution und der sowohl für Österreich wie für den internationalen Bereich bedeutenden Sammlung der Generali Foundation stellen eine bedenkliche Entscheidung für ein Unternehmen dar, das seit Jahrzehnten im Kunstbereich erfolgreich tätig war. Die angekündigten Einsparungsmaßnahmen und die damit einhergehende Reorganisation als Dienstleistungsunternehmen könnten zu einer Verunsicherung von Künstlerinnen und Künstlern führen, ihre Werke in Zukunft einer aus einer privaten Firmeninitiative entstandenen Sammlung anzuvertrauen." Liebe Kunsthistoriker und Kunsthistorikerinnen, ich teile eure ernsten Sorgen und auch das große Bedauern, was die Erfindung dieses Foundationquartiers betrifft. Was ich aber ganz und gar nicht teilen kann, ist die Sorge, dass man Künstler so weit verunsichern könnte, dass sie keine Werke mehr jenen Sammlungen anvertrauen, die aus einer "privaten Firmeninitiative" (ich nehme an, ihr meint "nicht staatlich") entstanden sind. Künstler leben – sofern sie nicht auch Kunsterzieher sind oder reich – vom Verkaufen. Und mir zumindest ist keiner bekannt, der sich an der Firmenpolitik von Françoise Pinault reibt oder vor Charles Saatchi verweigert oder vor DaimlerChrysler. (mm / DER STANDARD, Printausgabe, 4.10.2007)