"Europäisches Gespräch" zu Lohndiskriminierung, besserer Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder gleiche Teilhabe an Entscheidungen
Redaktion
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Rund hundert TeilnehmerInnen aus etwa vierzig verschiedenen Frauenorganisationen diskutierten am Dienstag Abend im Presseclub Nürnberg lebhaft über die Frauenpolitik in Europa und die Umsetzung der Richtlinien und Maßnahmen vor Ort. Neben der Gastgeberin, der frauenpolitischen Sprecherin der SPE-Fraktion im Europäischen Parlament Lissy Gröner, nahmen auch Joachim Ott von der Europäischen Kommission und Brigitte Triems vom Deutschen Frauenrat und der Europäischen Frauenlobby auf dem Podiums engagiert Stellung zu Lohndiskriminierung, besserer Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder gleiche Teilhabe an Entscheidungen in Politik und Gesellschaft.
"Wir haben in den letzten Jahren viel in dem Bereich Gleichstellung und Chancengleichheit von Frauen und Männern erreicht. Trotzdem gibt es noch eine Menge zu tun, wenn echte Gleichstellung erreicht werden soll", so die Europaabgeordnete Gröner nach dem Europäischen Gespräch.
Das Ende der Bescheidenheit sei angesagt, wenn z.B. Milliarden in Deutschland für ein unausgegorenes Prestigeobjekt wie den Transrapid ausgegeben werden, gleichzeitig aber kein Geld für eine bessere Kinderbetreuung vorhanden sei, so Gröner.
Eine zentrale Rolle der Diskussionen war der Grundsatz der Lohngleichheit von Frauen und Männern, der seit 50 Jahren im EU-Vertrag verankert ist. "Dass die Lohnunterschiede von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland statt zurückzugehen seit 1995 sogar noch zugenommen haben, ist ein katastrophales Ergebnis verfehlter nationaler Gleichstellungspolitik", kommentierte Gröner. "Frauen verdienen für die gleiche Leistung bis zu dreißig Prozent weniger als ihre Kollegen." Ein Umstand, der geändert gehört, meinte sie abschließend. (red)
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