Das biogenetische Reservat "Murauen" südlich von Graz gehört laut Markus Ehrenpaar, Geschäftsführer des Naturschutzbundes Steiermark, zu den artenreichsten Lebensräumen der Steiermark. Genau dieser Lebensraum sei nun durch die beiden Kraftwerksprojekte gefährdet. Durch eine "harte Ufer-Verbauung", ständigen Turbinenlärm und auch in der Nacht aktive Lichtanlagen würde der "Wildnischarakter" des Gebietes nachhaltig verloren gehen.
Seltene Tier- und Pflanzenarten seien durch all diese Eingriffe in die Natur bedroht. "Eine Wasserkraftnutzung der freien Fließstrecke ohne gravierende ökologische Auswirkungen ist nur schwer vorstellbar", so Ehrenpaar.
Netzwerk biogenetischer Reservate
Die Murauen im Grazer und Leibnitzer Feld gehören seit 1996 zum Netzwerk der biogenetischen Reservate. Dieses internationale Programm wurde 1976 vom Europarat beschlossen und umfasst heute über 340 Gebiete in mehr als 30 Ländern. In Österreich sind 56 biogenetische Reservate ausgewiesen. Graz habe nun die Möglichkeit, ähnlich dem "Nationalpark Donauauen", einen "Wildnislebensraum von unbezahlbarer Wertigkeit" unweit der Stadt zu erhalten, so Ehrenpaar.