Grafik: Bundeskanzleramt/SÖL/AMA-Marketing
Foto: BMLFUW/AMA-Bioarchiv/Pichler
Wien - "Die gute Absatzentwicklung bei Bioprodukten hält unvermindert an. Wir müssen nun diese hervorragenden Chancen für die heimische Landwirtschaft nützen." Martin Preineder, der Vorsitzende des Ausschusses für Biologischen Landbau in der Landwirtschaftskammer Österreich, weiß wovon er spricht. Die Zahlen der Agrarmarkt Austria (AMA) belegen das kleine Marktwunder.

Das kleine Marktwunder

So wurden 2006 im Lebensmitteleinzelhandel knapp 90.000 Tonnen Bioprodukte mit einem Marktwert von etwa 200 Millionen Euro verkauft. Im Vergleich mit 2003 entspricht das einem mengenmäßigen Wachstum von 21 Prozent und einer wertmäßigen Steigerung von 35 Prozent. Mehr als die Hälfte davon, rund 56 Prozent, wird dabei von Milch und Milchprodukten gestellt, nur drei Prozent von Fleisch- und Wurstwaren.

Rund ein Drittel Exporte

Der Markt für Bioprodukte endet nicht an unseren Grenzen. Österreichische Qualität ist gefragt. Ein knappes Drittel der Bioproduktion geht in den Export. Bei Kartoffeln, Zwiebeln und Karotten sind es sogar bis zu 40 Prozent. Bei Bioschweinen beträgt der Exportanteil rund 25 Prozent, Hauptabsatzmarkt ist dabei Deutschland. Biomilch wird zu 25 Prozent exportiert.

Markt im Inland abdecken

Martin Preineder setzt sich deshalb dafür ein, alles zu versuchen, um die Möglichkeiten des Marktes im Inland abzudecken: "Dazu ist es jedoch notwendig, dass sich noch mehr Bauern als bisher entschließen, ihre Höfe auf biologische Landwirtschaft umzustellen", so der Bio-Experte.

Bioberatung für den "Bioweg"

Um den Bauern auch das "fachliche Rüstzeug" für den Bio-Weg mit zu geben, will die Landwirtschaftskammer nun gemeinsam mit der Agrarmarkt Austria (AMA), dem Agrarressort und der Bio Austria die Bio-Beratung forcieren. Doch an der Beratung alleine scheint es laut einer Studie der Universität für Bodenkultur nicht zu mangeln.

Handel mit Supermarktketten

So gehe der große Boom der 1990er Jahre auf das Umweltförderprojekt Öpul zurück. Und das sinkende Interesse der 2000er auf den Handel mit den Supermarktketten. Durch die intensive Bewerbung der Biohandelsmarken konnte zwar eine verstärkte Nachfrage und damit notwendige Absatzmöglichkeit für Bioprodukte geschaffen werden, die Preisverhandlungen haben Angaben der Studie zufolge aber in einigen Fällen zu Unzufriedeneit geführt.

Biobauer als Rohstofflieferant

Manche Biobauern würden befürchten, daß sie als Rohstofflieferanten für die großen Konzerne langfristig den Kürzeren ziehen. Der Ausbau von regionalen Vermarktungswegen und die Entwicklung von Formen kooperativen Wirtschaftens stünden daher im Mittelpunkt der einzelnen Bioverbände. (red/APA)