Der ORF als Elefant, Bär oder Eule - diese eher "behäbigen" Assoziationen hat der öffentlich-rechtliche Sender bei den Befragten einer vom ORF-Publikumsrat in Auftrag gegebenen Studie erweckt. Untersucht wurde der Charakter des ORF in der öffentlichen Wahrnehmung und die Erwartungen der Seher im Zusammenhang mit der Erfüllung des öffentlich-rechlichen Auftrags.

Die Studie zeigt, welche Wünsche das Publikum vor dem öffentlich-rechtlichen Hintergrund an den ORF hat. Demnach fordern die ORF-Seher eine bessere Erfüllung des Bildungsauftrags, also die frühere Ausstrahlung von "Bildungssendungen", Sprachkurse und ausländische Filme in Originalfassung mit Untertiteln. Im Kinder- und Jugendprogramm erwarten sich die Seher weniger Brutalität, im Unterhaltungsbereich weniger Wiederholungen und neue Staffeln - weniger Serien und mehr Spielfilme. Auch ein stärkerer Österreich-Bezug wird vom Publikum eingefordert sowie mehr Randsportarten, Gesundheitsthemen für alle Altersklassen und mehr Interaktion mit den Sehern.

Publikum grundsätzlich für gesetzliche Programmaufträge

Die gesetzlichen Programmaufträge des ORF werden vom Publikum grundsätzlich voll befürwortet. Als besonders wichtig werteten die Befragten die umfassende Information der Allgemeinheit über alle wichtigen politischen, sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und sportlichen Fragen. Weiters forderten sie eine angemessene Berücksichtigung aller Altersgruppen und Information über Themen wie Umwelt- und Konsumentenschutz und Gesundheit.

Die "angemessene Berücksichtigung der Bedeutung der gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften" wurde als weniger wichtig eingestuft, wobei die Sendung "Kreuz und quer" auf hohe Wertschätzung stößt. 25 Prozent der Befragten haben indes zum Begriff "öffentlich-rechtlich" überhaupt keine Assoziation, andere verbinden damit Eigenschaften wie "staatlich", "Einschränkungen", "Allgemeinheit" und "Auftrag". (APA)