Gaza/Lissabon - Bei Zusammenstößen zwischen Anhängern der Hamas und der Fatah vor einer Moschee im südlichen Gazastreifen sind am Samstag nach Angaben von Ärzten mindestens neun Menschen verletzt worden. Auslöser der Auseinandersetzung war offenbar ein Streit darüber, wer die Abendgebete in der Moschee leiten sollte.

Die Hamas-Anhänger brachten nach Berichten von Augenzeugen einen ihrer eigenen Geistlichen mit, der anstelle eines neutralen Geistlichen wie sonst üblich die Gebete leiten sollte. Daraufhin seien die Moscheebesucher mit Fäusten, Steinen und Messern aufeinander losgegangen. Sicherheitskräfte der Hamas, die seit Juni im Gazastreifen die alleinige Macht ausübt, griffen ein und gaben Schüsse in die Luft ab. Sie seien aber dann selbst beschossen worden.

Treffen am Dienstag

Vertreter der Palästinenser und Israels werden einem Medienbericht zufolge am Dienstag zu einem Treffen zusammenkommen, das die Friedensgespräche neu anstoßen soll. Es handele sich um die ersten Beratungen auf Delegationsebene, nachdem sich Palästinenser-Präsident Mahmoud Abbas und Israels Ministerpräsident Ehud Olmert zuletzt fünf Mal im privaten Rahmen getroffen hätten, zitierte die portugiesische Nachrichtenagentur Lusa am Samstag den palästinensischen Informationsminister Riyad al-Malki. Der Ort des Treffens sei nicht wichtig, fügte er demnach an. "Entscheidend ist, dass ein Treffen stattfindet zwischen Abbas und Olmert und den beiden Delegationen."

Abbas hielt sich am Samstag zu Gesprächen in Portugal auf, das derzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat. An der Runde nahm auch der portugiesische Regierungschef Jose Socrates teil. (APA/AP/Reuters)