Die niederösterreichischen Voralpen.

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Manche Autoren halten den Eisenstein bei Türnitz für den schönsten Aussichtsgipfel der niederösterreichischen Voralpen. Immerhin sind ringsum neben den benachbarten Erhebungen wie Hohenstein, Türnitzer Höger und Reisalpe auch Schneeberg, Gippel, Göller, Ötscher, Dürrenstein, ein Teil der Hochschwabgruppe sowie die Veitsch zu erspähen. An klaren Tagen lassen sich sogar der Traunstein, der Große Priel im Toten Gebirge und die südlichen Kuppen des Mühlviertels erblicken.

Der Eisenstein hat noch weitere Meriten: Seine Hütte hat auch im Winter an den Wochenenden offen, was nicht nur Skitourengeher anlockt, sondern auch Wanderer, die auf den Standardrouten meist eine gute Spur vorfinden.

Kenner der Gegend wählen für den Abstieg gerne die Route über das Gehöft Ortbauer, obgleich sie dann bis zum Knedelhof einen kurzen Marsch auf Asphalt in Kauf nehmen müssen. Das hat kulinarische Gründe, denn auf dem Bauernhof kredenzt man nicht nur einen ausgezeichneten Most, sondern wartet auch mit bemerkenswert Hochprozentigem auf. Da gibt es Schnaps aus Dirndln (Kornelkirschen), Asperln, Äpfeln, Birnen und Kriecherln sowie Liköre, hergestellt aus Weichseln, Berberitzen, Schlehen, Hagebutten, Himbeeren, Brombeeren und Asperln. Der Eisenstein besticht auch durch seine Vielfalt an alpinen Pflanzen – allerdings nicht gerade um diese Jahreszeit. Die Schneerosen aber blühen manchmal schon Ende Oktober und kündigen den nächsten Lenz an.

Die Tour ist nicht schwierig, aber relativ lang. Nach Regenfällen kann ein Teil des Weges etwas rutschig sein.

Die Route: Vom Parkplatz an der Bundesstraße in Türnitz wandert man ein paar hundert Meter talauswärts und hält sich dann nach links auf die rote Markierung mit der Nummer 655. Nach kurzem Asphalt verläuft der Weg durch einen Graben zum Anwesen Kalksöd und dann in einem weiten Bogen zum Hochgraser. Am Hang eines Rückens geht es bergauf, man erreicht die Abzweigung zum Gscheid und zum Hohenstein und gelangt dann zum Julius-Seiter-Haus. Gehzeit ab Türnitz 2½ bis 2¾ Stunden.

Der Abstieg erfolgt auf der roten Markierung über den langen Gipfelhang in einen steilen Graben, dann kommt man zu einer Forststraße, auf der man zum Ortbauern wandert. Gehzeit ab Schutzhütte eine Dreiviertelstunde. Auf Asphalt geht es zum Knedelhof, dort hält man sich links, erreicht nach kurzem Aufstieg einen Rücken, über den hinweg der Weg zurück nach Türnitz führt. Gehzeit ab Ortbauer 1¼ Stunden. (Bernd Orfer/Der Standard/Printausgabe/29./30.09.2007)