Als Festival-Stadt positioniert sich Antalya schon seit vielen Jahren, mit Ausnahme des etablierten Opern- und Ballettfestivals im nahen Aspendos schafft es zur Hauptreisezeit im Sommer allerdings kein einziger Event, die Aufmerksamkeit jenseits der Landesgrenzen auf sich zu ziehen. Zu Unrecht, denn vor allem im Oktober und November finden dort vier nennenswerte Festivals statt, die keineswegs nur in die Kategorie "Lokalkollorit" fallen würden.
Spätestens seit der Zusammenlegung des "Golden Orange"- mit dem "Eurasia"-Festivals darf sich Antalya schmücken, das größte Filmfestival im Land zu beherbergen. Zehn Tage dauert es heuer, vom 19. bis zum 28. Oktober, und wer von der kulturellen Schnittstelle zwischen Europa und Asien profitieren will, die sonst Istanbul gerne übernimmt, wird hier reichlich bedacht. Die gezeigte Animé-Verfilmung von Marjane Satrapis "Persepolis", die eine Kindheit zur Zeit der Revolution im Iran erzählt, ist nur ein herausragendes Beispiel für die Offenheit dieses Festivals.
Mozarts Reisegewohnheiten hat man übrigens auch hier im Rahmen des 7. Internationalen Piano Festivals thematisiert, "Mozart in Antalya" war das vielleicht nicht ganz wörtlich zu nehmende Thema dieser Reihe im Jahr 2006. Heuer wird es gemeinsam mit dem Mediterranean International Music Festival einen Klassikbogen über die beiden Monate Oktober und November spannen.
Beim jüngsten Festival Antalyas wird es wohl die meisten Überschneidungen mit einer Klientel geben, die bereits die Sonnenfinsternis mit U-Musik in "freier Wildbahn" zelebriert hat. Das Rockfestival im "Beachpark", einem multifunktionalen Freizeitpark am Rande der Stadt, beginnt sich erst langsam zu etablieren und findet bislang nur kurz vorher angekündigt an einzelnen Tagen im Oktober statt. Ein Umstand, den sich diese Veranstaltung leider auch mit den meisten anderen Festivals teilt, folglich sollte man sich bereits zuhause beim Türkischen Fremdenverkehrsamt (siehe Webtipp) nach den genauen Terminen erkundigen.