Jeder Test spiegelt die persönliche Erfahrung der Autorin wider. Punkte: 10=Top, 0=Flop

Foto: Der Standard

Oral-B Kolibri
25 Zahnstocheraufsätze um € 2,49 (dm)
Erst der Griff zum Zahnstocher, dann der zum Kaugummi - und schon ist das Gulasch Geschichte, die lästige Fleischfaser weg, der Atem frisch. Blöd nur, dass der Einsatz beider Hilfsmittel als unelegant gilt und in Gesellschaft vermieden werden sollte. Oral-B löst das Problem zumindest teilweise: Kleine, türkise Plastikstifte mit Mint-Menthol-Aroma ersparen den Kaugummi nach dem Gestocher. Eigentlich sind die spitz zulaufenden Stäbchen als Aufsatz für ein Batterie betriebenes Handstück gedacht (das wahlweise auch Kunststoffbügel mit Zahnseide hält und als Starter-Set rund acht Euro kostet), aber das habe ich erst realisiert, nachdem ich sie solo getestet habe. Was bestens funktioniert, vorausgesetzt die manuelle Physiognomie erlaubt das Hantieren mit den 2,7 cm kurzen Stiften, die zwar dicker als Zahnseide, aber dünner als Rundbürstchen sind. Außerdem: Obwohl als Einweg-Aufsätze deklariert, erscheinen mir diese stabilen und trotzdem flexiblen Zahnstocher wesentlich hygienischer als manche mehrfach zu verwendenden Bürsten. 9,5 Punkte

AS-dent interdental
150 Stück um € 1,99 (Schlecker)
In der Größe eines normalen Zahnstochers liegen die hellblauen Kunststoffstifte der Schlecker-Eigenmarke gut in der Hand. Die durchsichtige Plastikbox nimmt allerdings ziemlich viel Platz in der Handtasche weg, in die Hosentasche für unterwegs stecken sie wohl nur Typen wie Adrian Monk. Die Idee, ein Ende mit gerippter Spitze und eines mit jeweils drei Mini-Borsten links und rechts auszustatten, hat viel für sich, scheitert im konkreten Fall aber an der Qualität des Materials: Das Plastik ist einerseits für die Spitze zu weich und verbiegt sich, andererseits für Borsten zu hart und daher nur höchst behutsam einzusetzen. 7 Punkte

Today Dent Oralcare Mint
50 m gewachste Zahnseide um € 1,99 (Bipa)
Zahnseide ist gewöhnungsbedürftig. Nicht nur das Gefühl, den Fremdkörper auch an jenen Stellen zwischen die Zähne zu zwängen, wo sie ganz eng zusammenstehen, sondern auch die Handhabung. Vielleicht gibt es Naturtalente, die die Seide schon beim ersten Versuch richtig um die Finger wickeln und dann ohne gymnastische Verrenkungen alle Zahnzwischenräume behandeln können - ich gehöre leider nicht dazu. Obwohl diese Variante die kostengünstige, der Minzgeschmack angenehm und das türkise Kunststoffdöschen handlich ist, gilt für mich: Wenn schon Zahnseide, dann Modelle mit Halterung, etwa die günstigen Packers (36 Stück um € 1,99 bei Bipa) oder die umweltfreundlicheren, weil mit weniger Wegwerfplastik konzipierten von Dr. Best oder Oral-B. 6 Punkte

Dr. Best Interdentalbürste Starter-Set + 3 Bürsten um € 3,99 (dm) Nachfüllpackung: 10 Bürsten um € 4,99 (dm) Mag sein, dass für Zahnspangen- oder Brückenträger Dr. Bests Interdentalbürsten die ideale Lösung darstellen. Für ganz normale Durchschnittsgebisse wie meines sind sie aber entschieden zu groß. Und zwar nicht nur das eine Exemplar "konisch-fein", das sich im Starter-Set findet und für Lücken von 3,0 bis 5,5 mm gedacht ist, sondern auch die zwei "ultra-fein" für Abstände bis 3,0 mm. Die Bürstchen richtig in die Halterung zu bekommen, stellt die erste Herausforderung dar: Wie tief soll der Draht eingeschoben werden? Wenn das Teil runter fällt, taucht das nächste Problem auf: Die weißen Borsten sind nur auf dunklem Hintergrund gut sichtbar; auf einem hell verfliesten Badezimmerboden sucht man lange. Außerdem sieht das Weiß schon nach einmaliger Anwendung verfärbt und wenig appetitlich aus - sollte die Empfehlung "regelmäßig austauschen" Einweg bedeuten, würde ich gern genau das auf der Packung lesen. 5 Punkte (Marie-Thérèse Gudenus/Der Standard, Printausgabe 21.09.2007)