Im Größenvergleich: eine 1,8-Zoll-Festplatte (links), daneben SanDisks Flash-Speicher uSSD 5000.

Foto: SanDisk
Vom papierlosen Büro ist man im heutigen Büroalltag, wie wohl jeder aus eigener Erfahrung weiß, weit entfernt. Die "digitale Revolution" brachte unglaubliche Datenmengen (Bilder, Musik, etc.) auf die Festplatten, sowohl beruflich als auch privat. Grund genug für die Hardwarehersteller, sich über neue Technologien den Kopf zu zerbrechen.

Fehleranfällig und zu heiß

Herkömmliche Festplatten haben ihre Macken und Tücken - sie sind laut, fehleranfällig, verbrauchen viel Energie und erzeugen dadurch auch große Hitze. Genau diese Aspekte sind den neuen Flash-Speichern fremd; diese sind leicht und kompakt, bieten im Gegensatz zu den aktuellen Festplatten sehr kurze Zugriffszeiten und sind zudem resistent gegen Erschütterungen und magnetische Felder. In puncto Preis und Speicherkapazität können sie mit Festplatten allerdings (noch) nicht mithalten.

Solid State Disks

War bis vor Kurzem die Aufnahmemenge der neuen Speichermedien recht beschränkt, ist dem US-Unternehmen Bitmicro im Bereich von Solid State Disks (SSD) nun ein großer Kapazitätssprung gelungen. Auf der in London abgehaltenen "Defence Systems & Equipment International Exhibition" hat das Unternehmen die mit 416 Gigabyte bislang speicherplatzstärkste Flash-Festplatte vorgestellt. Für den Durchschnittsverbraucher ist ein Flash-Speicher dieser Größe allerdings derzeit kaum finanzierbar.

Teurer Spaß

Die Preise sind im Flash-Bereich noch weit vom Massenmarkt entfernt: So kostet derzeit eine 32 Gigabyte große SSD von SanDisk rund 350 Dollar. Um diesen Preis kann man konventionelle Festplatten mit Speicherkapazitäten jenseits der 750 Gigabyte erwerben. Im Bereich der Flash-Speicher lassen sich, je nach Fertigungstechnologie, zwei unterschiedliche Modellgenerationen ausmachen: Zum einen die bereits erwähnten SSD-Festplatten, die nur aus Speicherchips aufgebaut sind und festplattenartig angesprochen werden können. Zum anderen die NAND-Flashspeicher, die unter anderem in Apple iPods eingebaut sind, und NOR-Flash-Speicher. Diese unterschieden sich im Wesentlichen in der Fertigungstechnik und in den geringeren Speicherkapazitäten.

Die Vorteile

Die Vorteile der neuen Festplatten für die Anwender sind jedoch deutlich zu erkennen: die Akkulebensdauer des Laptops erhöht sich durch sie wesentlich, Erschütterungen - gerade beim mobilen Computereinsatz nicht vermeidbar - sind kein so großes Problem mehr.

Schon jetzt wird an der nächsten Generation der Flash-Speicher gearbeitet: "Resistive RAM", so der Name der Zukunftshardware, stellt eine neuartige Form von nicht flüchtigen Datenspeichern dar, die sich durch eine höhere Speicherdichte bei gleichzeitiger Senkung der Produktionskosten auszeichnen soll. Bis Speichermedien auf Basis dieser Technik arbeiten, wird es jedoch noch einige Jahre dauern. Die Wissenschaft hat derzeit nur gute Ideen und kleine Prototypen zu bieten.(Gregor Kucera/DER STANDARD, Printausgabe vom 20.9.2007)