Dass es ausgerechnet Luger ist, der jetzt gegen den massiven Protest der FPÖ und der Stimmenthaltung der ÖVP das klare Ja der SPÖ zu einem islamischen Kulturtreff nach außen zu vertreten hat, wundert nicht. Der "Rote mit dem Sheriffstern" (Copyright ÖVP-Vizebürgermeister Erich Watzl) ist in der SPÖ der Mann fürs Grobe. Einer, der kaum einen Konflikt scheut, als konsequenter Umsetzer gilt und den Kritik nicht weiter zu beeindrucken scheint.
Luger nimmt sich kommunalpolitisch gerne auch um Bereiche fernab seines Stammressorts an. Womit sich auch sein Spitzname "Stadtrat für eh fast alles" erklärt. Doch selbst in den eigenen Reihen soll es Genossen geben, die mit dem roten Hobby-Kicker ("leidenschaftlich, aber schlecht. Objektiv gehöre ich auf die Ersatzbank") so ihre Probleme haben. Was Luger nicht stören dürfte, denn der verheiratete Vater von Zwillingen sitzt in der SPÖ fest im Sattel. Vor allem dank seiner engen Bindung zum Linzer Bürgermeister Franz Dobusch.
Der 47-Jährige war von 1992 bis 2003 Bezirksgeschäftsführer der Linzer SPÖ, seine politische Prägung wurde dem Blau-Weiß-Linz-Fan aber bereits in die Wiege gelegt. Luger senior, selbst glühender Sozialdemokrat und langjähriger Gemeinderat, dürfte da eine entscheidende Rolle gespielt haben. Den "letzten Schubs" in Richtung Politik bekam Klaus Luger bereits im zarten Alter von 13 Jahren. "Es war der 11. September 1973. Der Tag des Putsches gegen Salvador Allende in Chile. Ich habe mit meinem Vater die ,Zeit im Bild' angesehen, und er hat sich fürchterlich über die USA aufgeregt. Am nächsten Tag hat er mich gegen den Willen meiner Mutter zu einer Demo gegen die US-Politik mitgenommen", erinnert sich Luger. Nach Hause gekommen sei er mit einem "Plastiksackerl voller Broschüren" und dem Wunsch, in die Politik zu gehen.