Neues Weltraumteleskop "Herschel": Herz und Hirn verknüpft
Aufgabe ist es, Informationen über das Entstehen von Sternen und
Galaxien zu liefern - Start im Juli 2008
Redaktion
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Friedrichshafen - Im nächsten Sommer soll das europäische
Weltraumteleskop "Herschel" ins All gebracht werden - eine wichtige Etappe auf dem Weg zur Fertigstellung wurde nun beim Raumfahrt-Unternehmen
Astrium in Friedrichshafen am Bodensee absolviert: Mit der Verbindung zweier zentraler Module wurden gewissermaßen Herz und Hirn von "Herschel" verknüpft. Ersteres ist das Servicemodul, das alle Vitalfunktionen des Teleskops aufrechtzuerhalten hat. Letzteres ist das Frachtmodul, in dem sich ein Kryostat befindet.
Kühlungsbedarf
In diesem kryogenischen Modul befinden sich Teile der Messinstrumente von "Herschel", die starke Kühlung benötigen: Damit die beim Betrieb des Satelliten entstehende Wärme die
Messungen nicht stört, kühlt Helium Teile des Systems auf Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt herab. Die Konstrukteure
erwarten eine Betriebsdauer des Systems von mindestens 3,5 Jahren.
Mit einem Spiegel von 3,5
Metern Durchmesser wird das Teleskop nach ESA-Angaben das größte
seiner Art sein; es soll Informationen über das Entstehen von Sternen und
Galaxien liefern. Es arbeitet im Infrarotbereich und soll noch schwächste Wärmestrahlen von Sternen und Galaxien
wahrnehmen, die durch die Erdatmosphäre hindurch nicht zu messen
sind. Benannt ist das Teleskop nach dem Astronomen Friedrich Wilhelm
Herschel (1738-1822), der Spiegelfernrohre baute und den Planeten
Uranus entdeckte.
Der weitere Fahrplan
Nach weiteren Tests in Friedrichshafen soll das 7,50 Meter hohe und 3,35
Tonnen schwere Teleskop im November zur Abnahme ins
ESA-Technikzentrum im niederländischen Noordwijk gebracht, hieß es.
Der Start mit einer Ariane-5-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof
Kourou in Französisch-Guayana ist für den 31. Juli 2008 vorgesehen. (APA/dpa/red)
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