Keine Krise
Von einer Krise in der Musikbranche allgemein kann daher keine Rede sein, in der Studie zeigt sich vielmehr ein Auseinanderdriften von Tonträger- und Live-Musik-Markt. Im Jahr 1995 hatten beide Branchen gemeinsam noch einen Umsatz von 5,1 Milliarden Euro; 52 Prozent davon erwirtschaftete die Plattenbranche, 48 Prozent die Live-Musik. Im laufenden Jahr wird der gemeinsame Umsatz der GfK- Studie zufolge bei noch 4,49 Milliarden Euro liegen - 36 Prozent davon werden Plattenverkäufe sein, 64 Prozent Ticketerlöse.
Immerhin sagten 25 Prozent der GfK-Befragten, sie würden häufig eher ihr Geld für Tickets ausgeben und dafür auf CDs verzichten. Die CDs werden dann vielfach einfach gebrannt, also umsonst vervielfältigt, oder unerlaubt umsonst aus dem Internet heruntergeladen. Eines der Themen, das die Branche auf der am Mittwoch beginnenden internationalen Musikmesse Popkomm in Berlin beschäftigen wird.
41 Millionen Tickets
Im ersten Halbjahr 2007 kauften 20,1 Millionen Musikfans insgesamt 41 Millionen Tickets, wie die Studie weiter ergab. Damit war fast jeder Dritte der 64 Millionen Deutschen über zehn Jahren in diesem Jahr mindestens einmal bei einem Rock- oder Klassik-Konzert, bei einem Festival oder Musical. Im Schnitt gab der Fan 35,26 Euro für seine Eintrittskarte aus - die Unterschiede zwischen den Sparten sind aber groß: Ein Musical-Ticket schlägt mit fast 60 Euro Durchschnittspreis zu Buche, ausländische Rock- oder Popmusiker wollen rund 44 Euro und deutsche Bands nehmen etwa 35 Euro.