Sie war der Hebel, der eine Welt umgedreht hat, schrieb Ingeborg Bachmann über Maria Callas, sie war das letzte Märchen, sie hat immer direkt getroffen. Ecco un'artista.

Fotos: Schirmer / Mosel

Als ein ganz besonderes Schicksal haben viele Leben und Kunst der Callas empfunden, als "ein Geschöpf, über das die Boulevardpresse zu schweigen hat" (wieder Bachmann). Sie tat es bekanntlich nicht, seit die 1923 Geborene die größeren Bühnen betrat - ab den frühen Fünfzigern -, auch nicht nach ihrem Abtreten und schon gar nicht angesichts ihres Privatlebens.

Fotos: Schirmer / Mosel

Die Fotografen genauso wenig. Es ist eine große Aufgabe, aus dem Leben eines Superstars (bevor es das Wort gab) die wesentlichen Bilder zu destillieren. Ein Verlag wie Schirmer/Mosel ist ihr gewachsen. Er weiß, wie wichtig die einzelne Reproduktion ist, aber auch die Kadrierung des Ganzen, die ergänzenden Worte, die sorgfältige Ausstattung.

Fotos: Schirmer / Mosel

Callas. Gesichter eines Mediums. Mit einem Essay von Attila Csampai und einer Würdigung von Ingeborg Bachmann (€ 51,80/ 270 Seiten) versammelt Arbeiten von 29 Fotografen (links: "Die Primadonna assoluta beim täglichen Üben, aufgenommen von David Seymour, Rom 1956") ...

Fotos: Schirmer / Mosel

...und dokumentiert einen Lebenslauf vom Baden bei Athen bis zur Beerdigung in Paris: Am 16. September 1977 starb la Callas. Zum dreißigsten Todestag hat der Münchner Verlag seinen Fotoband von 1993 neu herausgegeben. (mf /ALBUM/ DER STANDARD, Printausgabe, 15./16.09.2007)

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