standard / Mathias Cremer
Mit sechs Kilo pro Kopf und Jahr sind Österreicher auch in Sachen ausgedienter Elektrogeräte Sammelmeister. Zwar verfügen die Gemeinden landauf, landab über eine ansehnliche Zahl an Sammelstellen (rund 1780), genug kann in diesem Fall aber nie genügen, besonders nicht in Ballungsräumen.

Dichter

Um den Bürgern ein noch dichteres Sammelnetz anzubieten, setzt die Stadt Wien auf Mobilität und schraubt ih- ren Problemstoffsammelstellen gewissermaßen Räder an. In einem Pilotversuch in den Bezirken Alsergrund und Donaustadt kommen jetzt spezielle Sammel-Lkws der städtischen Müllabfuhr (MA48) zu definierten Zeitpunkten alle 14 Tage noch näher zum Bürger. Und um es den Menschen noch einfacher zu machen, gibt es dafür eine elektronische Erinnerungshilfe.

Erinnerung

Die Bürger können sich per E-Mail oder SMS auf ihr Handy zwei Tage im Voraus darauf aufmerksam machen lassen, wann die mobile "Prosa" (Problemsammelstelle) in ihrer Nähe ist. Erforderlich dazu ist lediglich eine kostenlose Registrierung auf dem Internet-Portal der Gemeinde Wien. Die Anwendungsentwicklung für den SMS- und E-Mail-Dienst erfolgte durch T-Systems Austria.

Elektroschrott

Neu beim Pilotversuch zur mobilen Problemstoffsammlung ist auch, dass kaputte Elektrokleingeräte (mit einer maximalen Kantenlänge von 50 Zentimetern), also Handys, Videokameras, MP3-Player, aber auch Bügeleisen und Mixer - beim Sammel-Lkw abgegeben werden können. Für größere Geräte wie Fernseher, Kühlschränke etc. stehen weiterhin die 19 Wiener Mistplätzen vorschriftsgemäß zur Verfügung. Wenn der Versuch greift, sollen Sammel-Lkws im kommenden Jahr in ganz Wien rollen.

Massen

2,035.900 Kilogramm Problemstoffe - vom Altöl, über Foto- und Reinigungschemikalien bis zum Mobiltelefon - wurden im Vorjahr allein in Wien gesammelt. (kat, Der Standard/Printausgabe vom 14.9.2007)