In der Schau werden die Kratzer, die auf seinen Bildern bunte Schlieren hinterlassen, ebenso als Zeichen gewertet wie die Noten, die Olga Neuwirth für ihre documenta-Klanginstallation "... miramondo multiplo ..." verwendet hat. Im Film zur Komposition haben diese ähnlich ornamentalen Charakter wie die kleinteiligen Männchen, die Ralf Ziervogel zeichnet: Seine großformatigen Bilder entpuppen sich bei näherer Betrachtung als umfassende Panoramadarstellungen von (sexueller) Gewalt, während die grafischen Bildkompositionen von Amy Myers ihre esoterische Wirkung erst aus der Entfernung entfalten.
Um einiges klarer strukturiert ist dagegen die von dem portugiesischen Künstler Rui Toscano animierte Stadtlandschaft. Chloe Piene führt die Intimität der Zeichnung am prägnantesten vor: zu sehen sind ihre fragilen Aktdarstellungen auf Papier, mit denen die Amerikanerin zurzeit sehr erfolgreich durch die europäische Kunstlandschaft tourt. (cb / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 13.9.2007)