Im Tanz wird getanzt - aber auch geschrieben, debattiert und geforscht, denn der Körper braucht das Denken wie das Tun: Anne Nguyen in ihrem urbanen Universum.

Foto: Maameri
Das Theorieprogramm des TQW verführt zu prickelnden Denkspielen. Auf die Lecture zu Performance und Popkultur von Gabriele Klein zum Saisonauftakt folgt eine neue Vortragsreihe unter dem Titel Mitsein - Zur Aporie der Gemeinschaft im Kontext von Tanz und Performance, in der unlösbare Probleme der Gemeinschaft in der Bühnenarbeit thematisiert werden.

Theoriekuratorin Krassimira Kruschkova lädt renommierte Vertreter der Geisteswissenschaften wie Monika Meister, Hans-Thies Lehmann, Dieter Mersch und Gabriele Brandstetter ein, über Brüche in den traditionellen Zusammengehörigkeitsstrukturen und die Idee des geteilten Seins in den darstellenden Künsten zu sprechen.

In Kooperation mit dem Mumok gibt es im April eine Programmwoche zu Erscheinungen des Peinlichen, und auch die Fußball-EM 2008 fordert die Theorie zum Wettkampf: Eine Ringvorlesung in der factory season (Mai/Juni) zum Thema Spieltheorien macht Lehrende an der Uni Wien (Philosophie; Theater-, Film- & Medienwissenschaft) und an der Zürcher Hochschule für Gestaltung in ihren gedanklichen Freistößen zu Teamplayern nächst den involvierten Künstlern.

Das Trainingsprogramm und die Workshops im TQW halten wahre Gustostücke für Profis parat: zum Beispiel das Dramaturgie Coaching mit dem exzellenten belgischen Dramaturgen und Kultursoziologen Rudi Laermans oder das Researchprojekt Dazwischen Nr. 1 mit Janez Jansa.

Weiters lehren am TQW u. a. Bettina Schaefer (Ballett), Juliette Mapp, Werner Bechter, DD Dorvillier, Miguel Gutierrez und Bruno Caverna. Todd McQuade von der Trisha Brown Dance Company gibt eine Masterclass, und Caroline Madl (Superamas) zeigt, wie man wirksames Company-Management macht. (haitz/ploe, DER STANDARD/Printausgabe, 11.09.2007))