Das Vorurteil „Drogendealer“ gegenüber AfrikanerInnen und anderen Menschen mit dunkler Hautfarbe habe in Österreich Tradition, erklärt der Projektleiter der Kampagne „Black Austria“, Simon Inou (vorne links), im Gespräch mit derStandard.at. Auch als „Scheinasylant“, „Sozialschmarotzer“ oder „Taschendieb“ werde man nach wie vor alleine aufgrund des Aussehens abgestempelt.

Foto: blackaustria.at

Einige der am weitesten verbreiteten Vorurteile gegenüber schwarzen Menschen in Österreich hat die Kampagne nun als Motive für eine T-Shirt-Kollektion gewählt. Es solle vermittelt werden, dass „ein Vorurteil übergestülpt zu bekommen so einfach ist, wie ein T-Shirt anzuziehen.“Präsentiert wurden die Shirts unter dem Motto "Leiberltausch" am Donnerstag im Pavillon des Wiener Veranstaltungsortes Volksgarten.

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Die Plakat- und Anzeigenkampagne der Initiative wurde Anfang 2007 mit dem zweiten Platz der „Sozialmarie“, einem Preis für innovative Sozialprojekte, ausgezeichnet. Nun solle erreicht werden, „dass die Botschaften der Kampagne mittels T-Shirts von den Menschen getragen werden“, so Inou.

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Erklärtes Ziel sei es, dass „Menschen nicht aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert oder gar kriminalisiert werden.“ Weiters wolle man in Österreich lebende schwarze Menschen unterstützen, „sich aus der Opfer- und Täterrolle heraus zu bewegen.“

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Laut Inou sind die ersten Reaktionen auf die T-Shirts durchwegs positiv. Vor allem Jugendliche habe man mit den provokanten Aufdrucken ansprechen können. Bis jetzt sei „Drogendealer“ ganz klar das beliebteste Motiv.

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Eine Erweiterung der Kollektion sei in Planung, so Inou. Man bekomme zahlreiche Anregungen von Außen. Es gebe noch viele Vorurteile, die bisher keinen Platz auf den T-Shirts der Kampagne gefunden hätten. Als Nächstes ist laut dem Projektleiter das Motiv „Scheinehefrau/ehemann“ geplant.
(web, derstandard.at, 07.09.2007)

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