Häufige Begleiter auf der Dürren Wand - Gämsen.

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Wanderungen auf die Dürre Wand in den niederösterreichischen Voralpen endeten bisher meist bei der Gauermann-Hütte auf dem Plattenstein, denn der Gipfel – der um 68 Meter höhere Katharinenschlag – lockte nur wenige an. Der höchste Punkt des lang gezogenen Rückens bot wegen der Bewaldung keine Aussicht und wurde daher lediglich bei einer Überschreitung aus dem Puchberger Becken ins Piestingtal betreten. Das hat sich mittlerweile geändert. Windbrüche und die dadurch notwendigen Schlägerungen haben auf der Route von der Hütte zum Gipfel etliche Aussichtspunkte geschaffen, die einen Abstecher zum höchsten Punkt rechtfertigen. Der Gipfel der Dürren Wand wurde sozusagen wiederentdeckt.

Kamm kann gefallen

Der Berg hat – obgleich die Hütte nicht durchgehend bewirtschaftet ist – begreiflicherweise viele Freunde, denn der Aufstieg über den felsigen Kamm führt von einem Aussichtsplatz zum anderen, der Rundblick vom kleinen Felsplateau des Plattensteins beeindruckt immer wieder. Diese „Aussichtsorgie“ findet nun bei einem Aufstieg zum Katharinenschlag eine Fortsetzung, wobei vor allem der Blick zum Schneeberg und dessen Umgebung begeistert.

Von den verschiedenen Plätzen zu sehen sind neben dem Schneeberg, dem höchsten Gipfel Niederösterreichs, etwa auch Gippel, Göller, Ötscher, Tirolerkogel, Türnitzer Höger, Reisalpe, Hochstaff, Unterberg, Kieneck, Hocheck, Peilstein, ein Teil der Wienerwald-Erhebungen sowie Hohe Wand und ein Abschnitt des Wechselgebietes.

Gämsen sind auf der Dürren Wand keine Seltenheit. Angeblich wurden dort auch schon Steinböcke gesichtet, was zu einer Anfrage im niederösterreichischen Landtag führte. Bestätigt konnte dies aber nicht werden. Ob die Tiere aus einem Gehege entkommen sind, ist ungeklärt. Die Dürre Wand jedenfalls weist auch eine bemerkenswerte Flora auf, in der Almrausch und die Behaarte Alpenrose nicht fehlen. Die Tour bietet keine Schwierigkeiten, einige wenige Abschnitte der Route sind steil, aber relativ kurz.

Die Route: Vom Hotel Börsehof in Miesenbach wandert man auf der roten Markierung nach Tiefenbach und steigt dann auf relativ steilem Weg zum Gehöft Schwaighofer hinauf. Es geht weiter zum Kamm, dem man nach links bis zur Gauermannhütte folgt. Gehzeit ab Börsehof: zwei Stunden.

Für den Abstecher von der Hütte bis zum Katharinenschlag und zurück braucht man etwa 1¼ Stunden.

Der Abstieg erfolgt über den rot und blau markierten Ochsenweg. Über das Gehöft Haselsteiner erreicht man die Anstiegsroute und kehrt auf dieser zum Ausgangspunkt zurück. Gehzeit ab Gauermann-Hütte 1½ Stunden. (Bernd Orfer/Der Standard/Printausgabe/8./9.9.2007)