Schaller verweist auf das bestehende Börsegesetz, das für alle gelisteten Unternehmen anwendbar sei. Dieses erfülle alle Anforderungen der EU. In einer früheren Stellungnahme hatte die Börse darüber hinaus betont, dass man nicht nur Unternehmen, die nach österreichischem Aktienrecht agieren, aufnehmen könne. Dies sei in einer Zeit, "in der wir uns um internationale Listings bemühen, völlig unmöglich und kontraproduktiv".
Die zusätzlichen Regeln des Prime Markets, dem Premium-Segment der Wiener Börse, seien für alle in dieses Segment aufgenommenen Unternehmen gültig, so der Börsechef. Auf diese hätten sich die Unternehmen gegenüber der Börse noch einmal vertraglich verpflichtet. Meinl European habe bei seiner Aufnahme in das Segment Ende Juli 2007 alle Kriterien dafür erfüllt. Ob das Unternehmen auch in Zukunft im Premium-Segment der Wiener Börse bleibe, hänge aber von den Ergebnissen der Überprüfung durch die Finanzmarktaufsicht ab, so Schaller.
Grüne fordern "dringend Reform bei Finanzmarktaufsicht"
Die Grünen fordern nun eine "dringende Reform bei der Finanzmarktaufsicht" und am Finanzmarkt insgesamt. "Unklarheiten um die Anwendbarkeit des österreichischen Aktienrechts für Teilnehmer des Prime Markets der Wiener Börse, intransparente Eigentümerstrukturen, unzureichend gemeldete Aktienrückkäufe - all das hat am Finanzplatz Wien nichts verloren", schrieb der Grüne Finanzsprecher Bruno Rossmann am Donnerstag in einer Reaktion.