Michel Parmigiani Kalpa Donna

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Raymond Weil Shine

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Zenith Baby Star Open Brown

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Die Zahl mag auf den ersten Blick hoch erscheinen. Aber sie stammt von ernst zu nehmenden Uhrendesignern. Sie lautet 80 und bezieht sich auf jenen Prozentsatz, den das Zifferblatt zum Gesamteindruck eines Zeitmessers beitragen kann. Die kleine Scheibe, vor der die Zeiger unentwegt rotieren, genießt bei Produktgestaltern eine immens hohe Priorität. Farbe, Oberflächenstruktur, Indexe und Bedruckung wollen genauestens überlegt sein, damit aus vielen Details ein stimmiges Ensemble wird.

Den meisten Kunden fehlt dagegen dieses Bewusstsein. Die wenigsten wissen um die Details der Optik, obwohl sie täglich zig Male daraufblicken. Welche Farbe hat das Zifferblatt? Welche Art von Indexen besitzt es? Stiche, arabische oder römische? Sind Leuchtziffern vorhanden? Gibt es eine Sekundenskala? Wenn ja, wie viele kleine Striche befinden sich zwischen den größeren Indexen?

Bei mechanischen Uhren mit einer Unruhfrequenz von vier Hertz oder stündlich 28.800 Halbschwingungen sollten es korrekterweise drei sein. Der Sekundenzeiger vollzieht jede Sekunde acht kleine Schritte und landet folglich nach jedem zweitem auf einem der Striche. Für sieben Teilungen reicht der Platz nicht aus.

Klassiker: Schwarz und Silber

Weil das Zifferblatt derart wichtig ist, verwenden namhafte Uhrenhersteller viel Zeit auf seine Kreation. Es kann durchaus sein, dass ein Zifferblatt mehr kostet als das mit ihm verbundene Uhrwerk. Speziell die Zifferblätter unterliegen sehr stark dem Diktat der Mode. Das gilt insbesondere für die Farbe. Dauerhafte Klassiker sind Schwarz und Silber. Auch kupferfarbene Blätter weisen bei den Uhrentrends eine gewisse Konstanz auf. Bei allen anderen Farben scheiden sich die Geister. Im Notfall lassen sich Zifferblätter, die nicht mehr gefallen, relativ leicht austauschen. Bei den Trends scheint Tabak- oder Schokoladenbraun mehr als eine Eintagsfliege zu sein.

Neueste Repräsentantin ist die Uhrenlinie Carrera von TAG Heuer und dort die ab Anfang 2008 verfügbare "Grand Carrera Calibre 8 RS Grande-Date GMT". RS hat übrigens nichts mit Rennsport zu tun. Die beiden Buchstaben stehen für ein neuartiges Rotationssystem auf dem chronometerzertifizierten Automatikwerk.

Will heißen, bei der "12" des markant-schokobraunen Zifferblatts befindet sich ein digitales Großdatum und gegenüber liegend bei der "6" die ebenfalls digital dargestellte Stunde einer zweiten mitteleuropäischen Zonenzeit. "Grand" meint schließlich markante 42,5 mm Durchmesser des klassischen Stahlgehäuses.

Michel Parmigiani, der Name klingt italienisch. Daher heißt die Zifferblattfarbe der Kalpa Donna "macchiato". Ein guillochiertes Muster lässt die Farben beim Drehen und Wenden der rechteckigen Damenuhr mit Automatikwerk changieren. Sportliche Akzente setzt Edelstahl für Gehäuse und Armband, Eleganz verstrahlen Diamanten auf Glasrand und Zifferblatt.

Schokoladenfarbener Braunton

Shine, die feminine Uhrenlinie des Schweizer Familienunternehmens Raymond Weil, goes "chocolate". Das konkav-gewölbte Gehäuse mit ebenfalls gewölbten Bandanstößen folgt der Form des Handgelenks. Die Tiefe des schokoladenfarbenen Brauntons kontrastiert mit dem Stahl des Gehäuses und den insgesamt 99 funkelnden Diamanten. Ein patentiertes System macht Bandwechsel zum Kinderspiel.

Braun für zarte Handgelenke ist auch bei Zenith angesagt. Die Uhr dazu heißt Baby Star Open Brown mit der eigenen Manufakturautomatik Elite 68, welche die Uhrmacher aus 126 Komponenten zusammenschrauben. Ihr tickendes Herz zeigt sich freimütig in einem herzförmigen Zifferblatt-Dekolletee.

Blancpain hat für den Quantième Perpétuel GMT Havana mit tabakbraunem Zifferblatt und Automatikwerk ein nützliches Accessoire ersonnen. Jede der 150 Platin-Armbanduhren wird mit einem extravaganten Zigarrencutter geliefert. Vier Korrekturdrücker unter den Bandanstößen gestatteten das rasche Einstellen des Kalendariums. Und der zusätzliche 24-Stunden-Zeiger im Zentrum bewahrt die Heimatzeit: beispielsweise bei Trips nach Kuba. (Gisbert L. Brunner/Der Standard/rondo/07/09/2007)