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Auf dem offensichtlich mit einer Handy-Kamera aufgenommenen Clip marschiert ein offenbar betrunkener junger Mann in Bundesheeruniform mit der zum Hitlergruß ausgestreckten rechten Hand vor der Kamera, ein anderer brüllt mit kahl geschorenem Kopf und ebenfalls gestreckter Hand "Heil Hitler".

Foto: APA/SCREENSHOT

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Das Video wurde in der Salzburger Schwarzenbergkaserne bei Wals aufgenommen. Auf Youtube war der Clip mit dem Titel "NAZI... zustände in der SCHWAZRENBERGKASERNE" veröffentlicht.

APA/NEUMAYR/MANFRED LAUX
Wien - Bei jenen Männern, die auf den auf der Internet-Plattform YouTube aufgetauchten Videos zu sehen sind, handelt es sich um Wehrdienstpflichtige. Zwei der Männer, die unter anderem mit zum Hitlergruß ausgestreckter Hand und "Heil Hitler" brüllend aufgenommen wurden, sind Dienstagmittag bereits einvernommen worden, sagte Oberst Gerhard Funk vom Militärkommando Salzburg. Das Video war in der Salzburger Schwarzenbergkaserne entstanden.

Video gelöscht

Zwei weitere Männer, die auf dem Video zu sehen sind, aber laut Funk an den Handlungen "nicht aktiv" beteiligt waren, sollen ebenfalls noch im Verlauf des Tages befragt werden. Es seien "alle zuständigen Stellen der Exekutive eingebunden."

Mittlerweile ist das Video auf Youtube nicht mehr zu sehen, auf der Webseite heißt es: "Dieses Video wurde vom User entfernt."

Ein bis zehn Jahre Freiheitsstrafe

Bei den Beteiligten handelt es sich um Wehrdienstpflichtige, die allesamt in der Schwarzenbergkaserne ihren Dienst versehen. Die Betroffenen sind nach wie vor im Präsenzdienststand, so Funk. Der Chef des Generalstabes des Österreichischen Bundesheeres, General Roland Ertl, erklärte via Aussendung, "ein solches Treiben" dürfe nicht einfach abgehandelt werden, sondern müsse "mit aller Schärfe" diszipliniert werden. Die Staatsanwaltschaft wurde demnach bereits eingeschaltet. Bei einem Urteil wegen Wiederbetätigung drohen den Beteiligten ein bis zehn Jahre Freiheitsstrafe. Neben allfälligen strafrechtlichen Konsequenzen müssen die jungen Männern auch mit militärischen Disziplinarverfahren rechnen. Hier reicht der Strafrahmen von einem Verweis bin hin zu einer Geldbuße, so Funk.

"Null Toleranz"

Norbert Darabos teilte in einer Aussendung mit, er habe noch gestern unmittelbar nach Bekanntwerden des Videos Ermittlungen in Gang gesetzt. "Bei derartigen Aktionen darf es Null Toleranz geben", betonte der Minister. "Die Betroffenen werden sich gegenüber dem Bundesheer und gegenüber dem Gesetz verantworten müssen und die Konsequenzen zu tragen haben."

Stellungnahme im Parlament

Der Sicherheitssprecher der Grünen, Peter Pilz verlangt indes eine Stellungnahme von Verteidigungsminister Norbert Darabos im Parlament. Der Minister solle zu "rechtsextremen Aktivitäten im Bundesheer" Stellung nehmen und erklären, "warum die Kontrolle und die militärische Abwehr hier bisher auf einem Auge blind" gewesen sei. Denn das nun bekannt gewordene Video sei nicht der erste derartige Fall, so Pilz.

Bereits im Dezember 2006 waren auf YouTube peinliche Videos österreichischer Soldaten aufgetaucht. Betrunken zogen einige Rekruten grölend durch den französischen Wallfahrtsortes Lourdes. Nazi-Parolen waren damals auf den Aufnahmen aber nicht zu sehen. (APA)