Wien - Am Kardiologenkongress in Wien ist die Forderung nach
einem kompletten Rauchverbot in der Gastronomie laut geworden.
Studien zufolge ging in Irland nämlich die Zahl der Herzinfarkte schon im ersten Jahr nach Einführung der umfassenden Rauchverbote deutlich zurück. "Zigaretten müssen aus dem öffentlichen Raum verschwinden", forderte daher der Chef der Kardiologischen Gesellschaft Österreich, Huber.
Rauchen ist nicht nur deshalb ein Risikofaktor für
Herzerkrankungen, weil es zur Entstehung von gefährlichen
Ablagerungen und damit Verengungen der Arterien beiträgt. Experten gehen heute darüber hinaus davon aus, dass das Inhalieren von Tabakrauch, und zwar das aktive Rauchen ebenso wie das Passivrauchen, auch direkt zu einem akuten Herzinfarkt führen kann.
"Halbherziger Nichtraucherschutz ist nicht genug"
"Die irische Studie zeigt einmal mehr, wie richtig österreichische Herzspezialisten mit ihrer Forderung nach strengen gesetzlichen Regelungen zur Einschränkung des Rauchens liegen", betonte Huber mit
Blick auf die aktuelle österreichische Debatte zum Tabakgesetz. Der
Kardiologe: "Halbherziger Nichtraucherschutz ist nicht genug.
Zigaretten müssen aus dem öffentlichen Raum verschwinden, auch aus
der Gastronomie. Das bedeutet echten Gesundheitsschutz für Raucher
und Nichtraucher."
Auch italienische Daten liefern den Herzspezialisten
wissenschaftliche Unterstützung für ihre Argumentation. Auch dort
wurden die gesundheitlichen Folgen des umfassenden Rauchverbots, das
Anfang 2005 in Kraft getreten ist, untersucht. Bereits in den ersten
fünf Monaten ging die Zahl der Krankenhausaufnahmen wegen akutem
Herzinfarkt gegenüber dem Vergleichszeitraum 2004 um elf Prozent
zurück. Ein Großteil des Rückgangs akuter Infarkte ist laut Studie
auf die Reduktion des Passivrauchens zurückzuführen. (APA)