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Kämpfst du noch, oder siegst du schon? Während das übrige Feld beißt...

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...haben Liu Xiang und Terrence Trammell nur Augen füreinander.

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Am Ende der 110 Meter samt Hürden lächelte der Chinese.

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Osaka - Mit persönlicher Bestzeit und Jahresweltbestleistung hat Jeremy Wariner am Freitag bei den 11. Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Osaka die Goldmedaille über 400 m gewonnen. Der Doppel-Olympiasieger von Athen 2004 und Doppel-Weltmeister von Helsinki 2005 verwies in 43,45 Sekunden (drittschnellste Marke aller Zeiten) seine US-Landsleute LaShawn Merritt (43,96) und Angelo Taylor (44,32) auf die Plätze.

"Mein Coach hat mir gesagt, ich soll das Beste zeigen, das ich draufhabe, und das habe ich getan. Ich wusste, dass ich eine neue Bestleistung laufen kann. Nun freuen wir uns auf die Staffel", meinte der erst 23-jährige Wariner nach dem US-Dreifachsieg. "Schritt für Schritt erreiche ich meine Ziele. Nächstes Jahr will ich den Olympiatitel verteidigen. Der Weltrekord kommt, wenn er kommen soll." Diesen hält seit Sevilla 1999 Michael Johnson mit 43,18 Sekunden.

Rotzfrech hat sich der chinesische Olympiasieger Liu Xiang in 12,95 Sekunden den Weltmeistertitel über 110 m Hürden abgeholt. Auf der Ziellinie drehte der auf Bahn neun laufende Weltrekordler und Vizeweltmeister von Helsinki 2005 den Kopf noch demonstrativ nach links und sah den Terrence Trammell (USA) in 12,99 an zweiter Position ins Ziel kommen, Bronze holte sich dessen Landsmann David Payne (13,02). "Ich war ein bisschen nervös. Nach Silber in Helsinki musste ich Gold gewinnen. Nun habe ich noch mehr Druck als vorher, aber damit muss ich klar kommen", weiß Liu.

Bei seinem Kopfschwenker in Richtung Konkurrenz hatte die Neugier hatte der Vernunft ein Schnippchen geschlagen. "Ich war nervös. Am Anfang war mein Speed nicht zufriedenstellend, nach dem Sprung über die letzte Hürde hielt ich es nicht mehr aus, und ich habe rübergesehen, wie schnell die anderen sind. Ich habe erst nach der Ziellinie realisiert, dass ich gewonnen habe, ich wusste es im letzten Moment."

Nichts wurde aus dem Sprint-Double für Veronica Campbell, die 100-m-Siegerin aus Jamaica musste sich über die 200-m-Distanz Titelverteidigerin Allyson Felix aus den USA klar geschlagen geben. Die erst 21-jährige das Feld in der Jahresweltbestzeit von 21,81 Sekunden weit hinter sich, Silber gab es im Ausverkauf für 22,34. Campbell: "Medaille ist Medaille". Euphorischer zeigte sich da schon Felix, die erstmals unter der 22-Sekunden-Grenze blieb. "Ich habe so lange darauf gewartet, so eine gute Zeit zu laufen. Mein nächstes Ziel ist Gold in Peking."

Eine bittere Niederlage musste Speerwerferin Christina Obergföll einstecken, die Jahresweltbeste, die heuer den Europarekord von 70,20 m geworfen hatte, musste der Tschechin Barbora Spotakova den Vortritt lassen. Mit dem Landesrekord von 67,07 m verwies die 26-Jährige die Deutsche (66,46) sowie Steffi Nerius (GER, 64,42) auf die weiteren Medaillenränge.

Die Kubanerin Yargelis Savigne holte sich mit der Jahresweltbestleistung von 15,28 m vor der Favoritin und Weitsprungsiegerin Tatjana Lebedewa aus Russland (15,07) den Dreisprung-Titel. Die 22-Jährige hatte die Goldleistung bereits mit dem ersten Sprung erbracht. "Ich wusste immer, dass ich mehr als 15 Meter springen kann, diese Medaille ist sehr wichtig für mich und für Kuba. Ich habe so hart gearbeitet dieses Jahr, heute hat es sich bezahlt gemacht." Lebedewa war ob des verpassten Doubles enttäuscht: "Ich wollte das zweite Gold, aber so ist das Leben. Die Kubanerin war frischer als ich. Ich werde auch bei Olympia beides versuchen."

Über 20 km Gehen in der Früh bei über 30 Grad Celsius, abwechselnd Sonnenschein und Regen und bis zu 77 Prozent Luftfeuchtigkeit gewann die Russin Olga Kaniskina in 1:30:09 Stunden vor ihrer Landsfrau Tatjana Schemjakina (1:30:42) und der Spaniern Maria Vasco (1:30:47). "Nach nur zweieinhalb Jahren ernsthaften Trainings Weltmeisterin zu werden, das ist großartig", sagte die 22-Jährige. Titelverteidigerin Olimpiada Iwanowa ist kurz nach dem Start wegen Rückenschmerzen ausgestiegen.

In der Form seines Lebens bestreitet der Jamaikaner Maurice Smith den Zehnkampf, zur Halbzeit liegt er mit 4.525 Punkten vor dem Kasachen Dmitrij Karpow (4.439) und dem tschechischen Weltrekordler Roman Sebrle (4.434). Top-Favorit und Titelverteidiger Bryan Clay aus den USA gab nach vier Disziplinen auf. (APA/red)