Die russische Internetseite für Musik-Downloads Allofmp3.com geht wieder in Betrieb, nachdem sie im Juli wegen Piraterie-Vorwürfen eingestellt worden war. Wie der Betreiber am Dienstag mitteilte, soll die Seite künftig mehr Musik anbieten, außerdem sollen die Zahlungsmodalitäten erleichtert werden.

Freispruch

Ein russisches Gericht hatte den Betreiber der Internetseite, Dennis Kwasow, Mitte August vom Vorwurf der Piraterie frei gesprochen. Der Internationale Verband der Phonoindustrie IFPI hatte gegen Kwasow Klage erhoben, nachdem Musikrechteinhaber beklagt hatten, Kwasow vertreibe auf seiner Seite Musik zu wesentlich niedrigeren Preisen als vergleichbare Musikseiten wie Apples "I-Tunes" oder Napster. Zudem zahle Kwasow keine Lizenzgebühren an die Musikkonzerne EMI aus Großbritannien und NBC Universal sowie Time Warner aus den USA, die in dem Prozess von IFPI vertreten wurden.

Keine Zukunft

Das Verfahren gilt als wichtiger Test für die Bereitschaft Russlands, gegen Produktpiraterie vorzugehen. Die Internetseite hatte sich zu einem Streitpunkt entwickelt zwischen den USA und der Regierung in Moskau in den Gesprächen über einen Beitritt Russlands zur Welthandelsorganisation WTO.

Vertreter der USA zeigen sich über das Urteil "wenig erfreut". Ein Sprecher der US-Handelsvertretung meinte gar: "Ich sehe für Russland keine Zukunft in der WTO, solange Webseiten wie Allofmp3.com im Internet stehen." (APA/red)