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Alles begann damit, dass die SPÖ sich von ihrem Wahlversprechen verabschiedete, die Studiengebühren abzuschaffen. Man handelte aber mit dem Koalitionspartner ÖVP ein Modell aus: Wer sich "sozial" betätigte, sollte die Gebühren rückerstattet bekommen.

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Viele Organisationen wünschten sich die Befreiung der Studiengebühren für ihre ehrenamtlichen MitarbeiterInnen. Andere wiederum haben ihr Interesse an studentischer Unterstützung bekundet. Zur Erinnerung noch einmal die hoffnungsfrohen Kandidaten, gesammelt von derStandard.at.

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Wer "Sozialarbeit" leistet, müsse nichts bezahlen, vekündeten damals Bundekanzler Gusenbauer und Wissenschaftsminister Hahn - und prompt witterten Organisationen aller Art ihre Chance auf billiges (sechs Euro pro Stunde) Personal....

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Der Landesfeuerwehrverband Steiermark forderte die Befreiung von Studiengebühren für seine ehrenamtlichen MitarbeiterInnen. Derzeit würden sich bis zum Jahrgang 1988 über 3.507 Studienberechtigte in den Steirischen Feuerwehren engagieren. Auch das Rote Kreuz und die Höhlenrettung interessierten sich für die studentische Unterstützung.

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"Sollte ein Freiwilligendienst zur Befreiung von der Studiengebühr eingeführt werden, melden wir unsere 12.000 ehrenamtlichen Gruppenleiterinnen und -leiter von der Studiengebühr ab," ließ die Katholische Jugend Österreichs verlauten. Mit Gruppenstunden, der Durchführung von Jungscharlagern und der jährlichen Sternsinger-Aktion würden sogar mehr als die geforderten 60 Stunden pro Semester an gemeinnütziger Arbeit geleistet werden.

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Auch die Wirtschaft interessierte sich für Arbeitskräfte zu Dumpingpreisen. "Wenn man den Studenten eine ersatzweise Arbeit für die Studiengebühren abverlangen will, warum dann nicht in den Unternehmen", fragt Karl Ramharter, Vizepräsident der Wiener Wirtschaftskammer. Die KMUS würden sich jedenfalls über die Unterstützung von StudentInnen der Betriebswirtschaft freuen. "Bei den im Moment diskutierten Beträgen wäre diese Unterstützung auch für Kleinunternehmer leistbar", informierte die Fachliste der gewerblichen Wirtschaft.

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Auch der Österreichische Kneippbund hätte sich über die Unterstützung von Studierenden gefreut. 1.500 ehrenamtliche MitarbeiterInnen könnte man österreichweit zur Führung von Nordic-Walking-Touren, Assistenz bei der Wirbelsäulengymnastik oder auch zum Akten schlichten einsetzen.

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Der steirische Dachverband für offene Jugendarbeit forderte die Anerkennung der ehrenamtlichen Tätigkeiten in den Mitgliedseinrichtungen als "Sozialdienst" und somit eine Befreiung von Studiengebühren. Dazu zähle auch die Blasmusik, weil: "In den Vereinsstatuten jeder Kapelle steht die Gemeinnützigkeit im ersten Satz", wurde Horst Wiedenhofer, Landesobmann des Blasmusikverbandes, im Nachrichtenmagazin Profil zitiert.

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"In unserer modernen Leistungsgesellschaft nimmt der Sport einen immer größer werdenden Stellenwert zur Aufrechterhaltung der Volksgesundheit ein. Sport ist nicht nur Freizeitbetätigung. Der Sport ist weiters ein wichtiges Instrument für den Aggressionsabbau und gleichzeitig ein unverzichtbarer Ausgleich zur Arbeitswelt", verkündete die Sportunion Österreich ...

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... Die ehrenamtliche Arbeit von TrainerInnen, ÜbungsleiterInnen und FunktionärInnen soll, geht es nach der Sportunion, zur Befreiung von Studiengebühren führen. Alpenvereinsjugend und Naturfreundejugend schlossen sich dieser Forderung an.

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Auch die Junge ÖVP, die Sozialistische Jugend, der Ring Freiheitlicher Jugend, die Generation Zukunft Österreich und die Plattform Grünalternativer Jugendorganisationen sowie der Österreichische Cartellverband (ÖCV) forderten eine Befreiung von Studienbeiträgen für die jeweiligen Mitglieder.

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Genützt hat alles nichts: Keine Befreiung für Blasmusik und Co., verkündete Minister Hahn Anfang Mai. Nur zwei Möglickieten sah das Modell vor: 60 Stunden Studienrichtungsberatung an einer Höheren Schule ("Tutoring") oder 60 Stunden Nachhilfe bzw. Förderunterricht für Zehn- bis 14-Jährige, vor allem aus bildungsfernen Schichten ("Mentoring").

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Ein paar Monate später hat sich der Umfang des Modells nochmals verringert - genauer gesagt halbiert. Nur mehr Nachhilfe soll eine Rückerstattung bringen. Wie genau das Modell umgesetzt werden soll, darüber schweigt das Ministerium noch. (az,derStandard.at, 30.7.2007)

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