Stefan Unterberg, Geschäftsführer der Online Media GmbH.

Foto: Vienna Online

Vienna Online präsentiert sich im neuen Design und mit neuen inhaltlichen Akzenten. Mehr "Grätzelnews" und User generierter Content sollen das Profil des Wiener Stadtportals schärfen. "Mit dem Relaunch wollen wir bis Ende des Jahres die halbe Million Unique Clients pro Monat knacken", erläutert Stefan Unterberg, Geschäftsführer der Online Media GmbH, im Interview mit etat.at seine Ziele. Derzeit hält vienna.at bei durchschnittlich 350.000. Die "optimierte Navigation" solle die Seite übersichtlicher machen. Besonders viel "uniquen Content" erhofft sich Unterberg von "Stadtreportern": "Mobile Journalisten, so genannte 'Mojos', werden mit Fahrzeugen und dem neuesten technischen Equipment durch gesamt Wien flitzen und Reportagen sowie Stories, die Wien bewegen, verfassen."

Mehr User generierter Content

Mit der neuen User-Plattform "my.vienna.at" möchte Unterberg die Community-Bildung forcieren: "Jede Wienerin und jeder Wiener hat hier die Möglichkeit, 'ihr Wien' über Videos, Fotos und redaktionelle Artikel darzustellen." Damit wolle man bis Ende des Jahres einen "gesunden Mix" aus 50 Prozent Eigengeschichten und 50 Prozent Agentur basierten Meldungen erreichen. "Vielleicht wird in Zukunft jeder als Stadtreporter sein Wien mitgestalten", beschreibt Unterberg seine Vision. Die regionale Komponente sieht er als die Stärke des Portals. Mit noch mehr Wiengeschichten und "Bezirksnews" wolle man sich gegenüber den Konkurrenten profilieren.

Mischung aus Boulevard und Qualität

Die Redaktion besteht derzeit aus zehn Personen und ist unter der Woche von 6.30 bis 19.30 Uhr besetzt. "In der Nacht werden wir über einen automatischen Feed alle relevanten Inhalte online bringen", verspricht der Geschäftsführer künftig mehr Aktualität. Im Zuge des "Mojo-Projektes" solle die Redaktion außerdem auf 15 Leute aufgestockt werden. Zur inhaltlichen Ausrichtung meint Unterberg, dass sich die Seite "weiterhin als Mischung aus Boulevard- und Qualitätsmedium" positionieren möchte.

Vienna Online ist im Besitz des Vorarlberger Medienhauses von Eugen Russ und Teil der Vermarktungs-Unit austria.com/plus. Zu der Gruppe gehören unter anderen noch die Portale www.vol.at, austria.com, www.quoka.at und www.schlanker-leben.at. "Dies ermöglicht es uns, auf mehreren Standbeinen zu stehen", so Unterberg. Vienna.at finanziere sich "zu einem großen Teil" über Werbung. Über die Domain @vienna.at betreibe man zusätzlich einen ISP-Provider und verkaufe noch Softwareprojekte. Potenzial für neue Einnahmequellen ortet er im Bereich Videowerbung: "Da Multimedia für unsere Seite besonders wichtig ist, wird dies eine große Rolle spielen."

Neuer Chefredakteur

Für Unterberg, der nach dem Abgang von Norbert Adlassnigg die Agenden der Geschäftsführung alleine übernommen hat, ist der personelle Umstrukturierungsprozess nach einigen Zu- und Abgängen mittlerweile abgeschlossen: "Wir haben unser Web 2.0 'Dream Team' gefunden." Die bisherige Redaktionsleiterin Daniela Kubak verlässt die Firma, Keywan Rezaei avancierte zum Chefredakteur. Marlis Rumler ist mit dem Portalmanagement betraut, Nicola Dietrich zeichnet für das Marketing verantwortlich und Markus Obleser ist für den Verkauf zuständig. Christian Jelinek fungiert als Leiter der Unternehmenskommunikation. (om)