Wien Mariahilferstraße. Die kaufkraftstärksten Bezirke in Österreich sind der Studie zufolge Wien 1, Wien 13, Wien 19, Mödling und Wien 8.

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Wien - Die Wiener können sich zwar nach wie vor am meisten leisten, der Vorsprung gegenüber den anderen Bundesländern wird aber geringer, zeigt eine Kaufkraftstudie von RegioData, die am Mittwoch präsentiert wurde.

Obwohl das Wohlstandsniveau in Wien in den vergangenen Jahren kontinuierlich abgenommen hat, weist die Bundeshauptstadt mit einem Kaufkraftindex je Einwohner von 106,1 nach wie vor das höchste Wohlstandsniveau unter den Bundesländern auf. Einsparungen im öffentlichen Dienst wirken sich auf den Wiener Index ebenso aus wie die Abwanderung von Betrieben in andere Bundesländer bzw. auch nach Osteuropa. Wien werde sich jedoch auch mittelfristig als kaufkraftstärkstes Bundesland behaupten können, so die Studie.

Den letzten Platz im heurigen Kaufkraft-Ranking teilen sich die drei Bundesländern Burgenland, Kärnten und Steiermark. Mit einem Kaufkraftindex je Einwohner von 94,5 Punkten liegen alle drei Bundesländer unter dem Österreich-Schnitt (100,0).

Regionale Kaufkraftunterschiede

Weiter abgenommen haben die regionalen Kaufkraftunterschiede: Während die Spannweite zwischen dem Bundesland mit der geringsten und jenem mit der höchsten Kaufkraft vor zehn Jahren bei 26,7 Punkten lag, beträgt dieser Unterschied nun noch 12,6 Prozent. Ausschlaggebend für die Verringerung der regionalen Kaufkraftunterschiede seien die Steuerreformen der vergangenen Jahre, die nicht nur einen sozialen, sondern auch einen regionalen Ausgleich erzielten, sowie eine kontinuierliche Angleichung der Wirtschaftsstrukturen der einzelnen Regionen und nicht zuletzt die massiven Regionalförderungen, etwa die EU-Förderungen, wird in der Studie analysiert.

Wien 1 ganz vorne

Die kaufkraftstärksten Bezirke in Österreich sind der Studie zufolge Wien 1, Wien 13, Wien 19, Mödling und Wien 8, die kaufkraftschwächsten Hartberg, Feldbach, Wien 15, Lienz und Zwettl. Die Bezirke mit den höchsten Zuwächsen im Kaufkraftindex liegen wie in den Vorjahren rund um die Städte Wien, Graz und Linz. Die Speckgürtel rund um die Städte werden also immer größer.

Mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von rund 17.000 Euro befinden sich die Österreicher im europaweiten Vergleich in einer Spitzenposition. Betrachtet man ein Ranking aller europäischen Länder, so kommt Österreich hier auf den siebenten Rang. Luxemburg, die Schweiz und Norwegen führen diese Rangfolge an. Unter den EU-Ländern erreicht Österreich den vierten Platz hinter Luxemburg, Großbritannien und Dänemark und noch (knapp) vor Deutschland und Frankreich. Im Euro-Raum liegt Österreich hinter Luxemburg sogar auf Platz 2. (APA)