"Für viele Verkehrsteilnehmer wird es immer schwieriger, sich neben Radfahrern auch noch fortzubewegen", so Gerstl, der nach eigenen Angaben selbst mit Begeisterung in die Pedale tritt: "Es gibt eine Minderheit, die nicht verstehen will, dass sie nicht allein auf der Straße ist." Für diese müsse es nun "Schluss mit lustig" sein. Kontrollen sollte eine Stadtwache übernehmen, eine langjährige ÖVP-Forderung.
Forderungspaket
Gerstl präsentierte ein Forderungspaket an Verschärfungen: Neben einer Helm- und Ausbildungspflicht für unter 14-Jährige will die Wiener ÖVP auch eine Kennzeichenpflicht prüfen lassen, um flüchtige Unfallbeteiligte ausforschen zu können. Radler sollen Ampelkreuzungen nur mehr mit höchstens zehn Stundenkilometern überqueren dürfen, und das Alko-Limit sollte von 0,8 auf 0,5 Promille gesenkt werden.
Laut Gerstls zehn Benimmregeln sollten Radfahrer ihr Gerät nur voll ausgerüstet in Betrieb nehmen, Richtungswechsel per Handzeichen anzeigen, das Rad nicht auf engen Gehsteigen abstellen und während der Fahrt weder telefonieren noch rauchen, essen oder trinken. Wichtig ist ihm auch das langsame und bremsbereite Fahren an Kreuzungen, weswegen er vor dem Burgtheater mittels Lackspray und Schablone den Schriftzug "Gib acht!" auf den Radweg sprühte.
Wenig beeindruckt zeigte sich Gerstl von Aktivisten der IG-Fahrrad, die sich zur Pressekonferenz dazugesellt hatten. Diese verteilten Flugzetteln, in denen unter anderem gegen Polizeikontrollen bei der monatlichen Radlerdemo von "Critical Mass" protestiert wurde. (Schluss) ham/mac
Grüne gegen, FPÖ für Verschärfungen
Als klimaschutzfeindlich und überzogen bezeichnete indessen der Umweltsprecher der Wiener Grünen, Rüdiger Maresch, in einer Aussendung die ÖVP-Forderungen. Herbert Madejski von der Wiener FPÖ verwies dagegen auf eigene langjährige Forderungen, darunter die Kennzeichenpflicht für Radfahrer.