Auch Frankreich wird die Überwachung von Sexualstraftätern verstärkt diskutiert, berichtete am Montag das Ö1-Morgenjournal. Anlass ist der Fall des 61-jährigen Francis Evrard, dem die Vergewaltigung eines fünfjährigen Buben angelastet wird. Der Mann war bereits drei Mal wegen sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen verurteilt worden. Bis Anfang Juli saß er im Gefängnis in Caen eine Haftstrafe von 27 Jahren ab, einen Monat nach der Entlassung kam gleich der nächste Vorfall. Massive Kritik am französischen Justizsystem ist die Folge. Innerhalb der Justiz sollen nun andere Formen der Überwachung von Sexualstraftätern nach ihrer Entlassung geprüft werden, heißt es in dem Ö1-Bericht. Schließlich musste man eingestehen, dass die Auflagen für Francis Evrard nichts genützt haben. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy nimmt sich nun persönlich des Themas an. Er lädt seine Justizministerin, die Innen- und schließlich die Gesundheitsministerin zu sich in den Elysee-Palast. Sie wollen vor allem über eine neue Form der Sexualstraftäterdatei diskutieren. Sarkozy schwebt dabei möglicherweise das englische Modell vor: nach ehemaligen Sexualstraftätern darf nach ihrer Entlassung trotz getilgter Strafe im Notfall mit Foto gefahndet werden - auch im Internet. (red)