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Die Boeing 737 der taiwanischen Fluggesellschaft China Airlines hat kurz nach der Landung auf dem Flughafen Naha Feuer am linken Triebwerk gefangen.

Foto: Reuters/Ryukyu Shimpo

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Passagiere und Besatzung konnten sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen, die Feuerwehr löschte anschließend den Brand.

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Tokio - In Japan sind 165 Insassen einer Boeing 737 einer Brandkatastrophe entkommen: Die Maschine der taiwanischen Fluggesellschaft China Airlines ging kurz nach der Landung auf dem Flughafen von Naha in Flammen auf. In einer dramatischen Rettungsaktion konnten Passagiere und Besatzung mithilfe von Notrutschen in letzter Sekunde aus dem brennenden Flugzeug fliehen.

Flugzeug völlig ausgebrannt

Verletzt wurde kaum jemand: Nur drei Menschen mussten nach japanischen Behördenangaben mit leichteren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. Das Flugzeug brannte völlig aus. Der Brand entstand, als an einem Tank in den Tragflächen ein Leck entstand.

Die aus Taiwans Hauptstadt Taipeh kommende Maschine hatte gerade planmäßig auf dem Flughafen von Naha auf der Insel Okinawa aufgesetzt, als sie plötzlich in Flammen stand. "Als das Feuer ausbrach, gab es einen großen Knall. Die Passagiere waren noch mitten in der Evakuierung", berichtete ein Augenzeuge im japanischen Fernsehen.

Mit Notrutschen gerettet

Die 157 Passagiere wurden über Notrutschen aus dem Flugzeug geholt. Auch die acht Besatzungsmitglieder konnten unversehrt geborgen werden, wie ein Sprecher des japanischen Verkehrsministeriums sagte. Nach Angaben eines Augenzeugen kletterte der Pilot an einem Seil aus dem Cockpit. Kurz nach dem Ende der Evakuierung wurde das Flugzeug vollständig von Flammen eingehüllt. Feuerwehrleute sprühten vergeblich Löschschaum auf die Boeing. Eine Stunde nach Ausbruch des Brandes war nur noch ein Gerüst übrig, das in sich zusammenbrach.

Entschädigung für Passagiere

Die Fluggesellschaft China Airlines hat die betroffenen Passagiere indessen auf einem Flughafen in Japan entschädigt: Unternehmenschef Chao Kuo Shuai flog dafür nach Okinawa und überreichte unter Entschuldigungen für das Unglück jedem der Fluggäste einen roten Umschlag mit 100 US-Dollar (74 Euro), wie Bilder im japanischen Fernsehen zeigten.

"Ich entschuldige mich von ganzem Herzen", sagte Chao. "Ich schäme mich, so viele Schwierigkeiten verursacht zu haben." Einer der entschädigten Touristen sagte, er schätze die Bemühungen der Airline. "Aber ich kann nicht zufrieden sein, da mein Gepäck und alle meine anderen Dinge verbrannt sind."

Untersuchungen dauern an

Die Untersuchungen zur Klärung der Unglücksursache dauerten unterdessen weiter an. Nach Einschätzung eines Sprechers des Verkehrsministeriums in Tokio werden Ergebnisse erst in etwa einem halben Jahr vorliegen. Ein Sprecher der Behörde für zivile Luftfahrt in Taiwan sagte, das ausgebrannte Flugzeug habe Anfang August Probleme mit einem Sensor an einem der Flügel gehabt. Dies habe mit der Beinahe-Katastrophe aber nichts zu tun. Nach Angaben von China Airlines brach das Feuer in einem Triebwerk der linken Tragfläche aus, ausgelöst wurde es demnach durch ein Leck im Tank. (APA/AFP)