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Wikipedia und Powerpoint zum Trotz ist Papier weiterhin quasi das Salz der Bildungssuppe. Aber so kreativ eine Flipchart für Vorträge oder Seminare ist, sie hat Nachteile: fehlendes Papier, mühsame Protokollerstellung, die Unmöglichkeit, Medien wie Fotos oder Powerpoints miteinzubeziehen.

Beste Papier-Seiten mit Vorteilen digitaler Medien verbunden

Das Team "OOT Development" der FH Hagenberg - Michael Hurnaus, Jürgen Oberngruber, Claudia Oster und Christian Schafleitner - will mit "Intoi" die besten Papier-Seiten mit den Vorteilen digitaler Medien verbinden. Auf dem Display kann man mit einem Stift in vielfältiger Form und Farbe wie mit Marker schreiben - und alles Geschriebene bearbeiten: verschieben, ganz oder teilweise löschen, verkleinern, vergrößern. Bilder, Powerpoints, Videos können eingefügt, redimensioniert, beschriftet werden.

Exakte und elektronisch leicht verteilbare Dokumentation

Die digitale Flipchart fügt sich nahtlos in den digitalen Arbeitsfluss. Entfernte Teilnehmer können auf ihren PCs sehen, was auf der Flipchart stattfindet, selbst Dateien auf die Flipchart laden. In beliebig kurzen Zeitabständen können Screenshots erstellt werden, so entsteht eine exakte und elektronisch leicht verteilbare Dokumentation. Selbst auf einem Blatt Papier kann man als Vortragender vorbereiten, was später auf der digitalen Flipchart präsentiert wird: Der Stift (auf Basis der Anoto-Technologie, mit Infrarotsensor zum Schreiben und Bluetooth zur Übertragung an die Chart) merkt sich die Vorbereitungen, überträgt sie dann auf die Flipchart.

Ähnlich wie bei Microsofts Surface-Computer

Für die Benutzung hat das Team ein intuitiv verwendbares Interface entwickelt: Durch doppeltes Antippen des Schirms erscheint dort, wo man gerade arbeitet, eine Drehscheibe mit Werkzeugen; mehrere Personen können gleichzeitig die Chart benutzen. Alternativ wird eine Hand-Palette zur Auswahl von Werkzeugen verwendet. Auch Handauflegen hilft: zum Verschieben oder Redimensionieren von Elementen auf der Flipchart - ähnlich wie bei Microsofts Surface-Computer, den Redmond wenige Tage nach der Erstpräsentation der Hagenberger vorstellte. (spu/DER STANDARD, Printausgabe vom 11.8.2007)