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Diese einfache Annahme diente Julia Voss als Ausgangspunkt für das Buch Darwins Bilder. Ansichten der Evolutionstheorie 1837-1874 . Sie untersucht in der 384 Seiten umfassenden Lektüre die Rolle der Bilder bei der Entstehung der Evolutionstheorie und geht der Frage auf den Grund, warum das Bild und die naturwissenschaftlichen Forschungen Darwins bis heute miteinenander eng verknüpft sind. Untersucht werden vielfältige Bildformate wie medizinische und anthropologische Aufnahmen, Kupferstiche, Holzschnitte und Litographien.

Der Fokus der Kunsthistorikerin und Literaturwissenschafterin liegt bei ihrer Analyse hauptsächlich auf dem Thema Bild. Sie spannt jedoch gleichzeitig einen gekonnten und vor allem fesselnden Bogen von der ästhetischen Theorie zur Naturwissenschaft. Die Themen, die Julia Voss wissenschaftlich-feuilletonistisch behandelt, reichen von der "Ikonisierung" der berühmten "Galapagosfinken" und so genannten Ordnungsbildern sowie bildlichen Darstellung von Prozessen und Abläufen bis hin zu Darwins berühmtem "Evolutionsdiagramm". Weitere Themen umfassen Bilderreihen und Fotografien zum "Argusfasan" und zum "lachenden Affen".

Bilder sind nicht einfach unschuldige Illustrationen. Julia Voss zeigt, dass Bilder maßgeblich an der Entwicklung von einfachen Gedankengängen hin zur umfassenden Theoriebildung beteiligt - wenn nicht gar federführend - sind. (red)