Beim den Donaufestwochen im Strudengau zeigt man Georg Anton Bendas 1776 geschriebener Shakespeare-Oper "Romeo und Julie"
Harald Steiner
,
Ein Romeo versucht sich für seine Julie als Stuntman: der bayerische Tenor Maximilian Kiener, der in Georg Anton Bendas 1776 geschriebener Shakespeare-Oper einen flotten Auftritt hinlegt. Abseilen, hochklettern, ein Sprung aus luftiger Höh' - beinahe wäre das bei der Premiere ins Auge gegangen, bei der Sommeroper in der Greinburg im oberösterreichischen Strudengau, denn das Bühnengerüst erwies sich als nicht stabil genug für Romeos Turnübungen. Der aber hatte Glück und kam ohne Blessuren davon, so wie er auch im Finale nicht stirbt, sondern mit Julie (Barbara Kraus) glücklich vereint wird, samt Segen vom Papa (Dieter Kschwendt-Michel).
Diese
Romeo und Julie
, aus spätester Barockzeit, geht nicht nur gut aus, sondern ist auch, anders als das Original, als Kammerstück konzipiert, mit 15 Musiknummern und vier Sängern (die Vierte im Bunde: Maida Karisik als Julies Freundin Laura, mit wunderbar warmem Mezzosopran). Wie geschaffen also für das kleine, aber ehrgeizige Festival im Strudengau, das seit 1996 jeden Sommer eine selten gespielte Barockoper auf die Bühne im Arkadenhof der Greiner Renaissance-Burg bringt. Michaela Gaigg als Intendantin und Dirigentin des L'Orfeo-Barockorchesters ist ebenso Fixpunkt wie Andrea Haupt als Regisseurin. Der Rittersaal dient als regensicheres Ausweichquartier. Ein lohnendes musikalisches Ausflugsziel! (kivi / DER STANDARD, Printausgabe, 07.08.2007)
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