Hamburg - Der zehn Tage nach der Freilassung der bulgarischen Krankenschwestern aus libyscher Haft bekanntgewordene Waffenhandel zwischen Frankreich und Libyen ruft in Deutschland Empörung hervor. "Erst musste man die Krankenschwestern freikaufen, und dann ist Libyen auch noch mit einem Waffengeschäft belohnt worden", sagte der SPD-Außenpolitiker Hans-Ulrich Klose dem "Hamburger Abendblatt". "Das ist verwerflich", betonte der frühere Bundestagsvizepräsident und Hamburger Bürgermeister. Der Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses des deutschen Bundestags, der CDU-Abgeordnete Ruprecht Polenz, hatte zuvor erklärt, durch den französischen Alleingang werde die EU in ihrer außenpolitischen Handlungsfähigkeit geschwächt. Die "Sondertouren" des Präsidenten Nicolas Sarkozy nannte Polenz eine "bittere Pille". Der Hamburger Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs (SPD) kritisierte das Geschäft zwischen Paris und Tripolis und forderte gegenüber dem "Hamburger Abendblatt" eine europäische Rüstungsrichtlinie, damit "nicht jedes Land nach Lust und Laune agieren kann". (APA)