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Welchen Konnex es zwischen den Parteien BZÖ und FPÖ und einer Hundeschule bzw. einer Seitensprungagentur gibt, erschließt sich einem nicht gleich auf den ersten Blick. Google-Anzeigen funktionieren einmal mehr, einmal weniger gut. Sie finden sich mittlerweile beinahe auf jeder größeren Webseite. Das zugrunde liegende System für die kontextuelle Werbung nennt sich AdSense . Es soll Sinn machen. Dass des Öfteren auch unsinnige Anzeigen von Google geliefert werden, sei "bedauerlich". "Wir sind aber ständig am Optimieren und die Trefferquote liegt schon bei 90 Prozent", so Google-Pressesprecher Stefan Keuchel zu etat.at .

Geld für jeden Klick

Für AdSense kann sich jeder Betreiber einer Website, der den Qualitätskriterien von Google entspricht, anmelden. Homepages mit pornografischem Material dürfen das Programm nicht implementieren. Nach der Freischaltung für den Dienst liest und analysiert ein Crawler den Inhalt des Mediums. Rückschlüsse auf den Content werden zum Beispiel anhand von Überschriften, URLs, Worthäufigkeit oder Bildunterschriften gezogen. Die Auswahl der Anzeigen ist kontextbezogen und wird automatisch von Google erzeugt. Der Publisher erhält jedes Mal Geld, wenn ein User auf die Reklame klickt. Die Werbetreibenden generiert die Suchmaschine über sein Programm AdWords.

Die Einnahmen über AdSense werden zwischen den Websites und Google nach einem bestimmten Schlüssel aufgeteilt. Zahlen veröffentlicht Google keine. Laut Pressesprecher Keuchel bekommen die Teilnehmer "auf jeden Fall mehr als die Hälfte" des lukrierten Geldes. "Alleine in Österreich profitieren Tausende davon und verdienen eine Menge damit", so Keuchel. Seinen Angaben zufolge finanzieren sich schon viele Unternehmen ausschließlich über diese Schiene. Auf Anfrage von etat.at meint Christoph Pichler von CPC-Consulting - Agentur für Suchmaschinen-Marketing, dass Google ca. 60 Prozent des Erlöses an Online Medien auszahle. Angeblich bekommen Teilnehmer von AdSense im Schnitt ca. 20 Cent pro gültigem Klick. Das Programm ist seit 2004 im deutschsprachigen Raum im Einsatz und für über 40 Prozent des Umsatzes von Google verantwortlich.

"Nicht ratsam, Google zu betrügen"

Den Websites ist es strikt untersagt, ihre User in irgendeiner Form zum Klicken auf die Werbung zu animieren. "Wir haben verschiedene Methoden, die uns vor Manipulation schützen", warnt Keuchel vor Missbrauch. Auch wenn Betreiber oder Mitarbeiter die Anzeigen aufrufen, führt dies zum Ausschluss. Über die IP-Adresse könne Google die "falschen Klicks" identifizieren: "Es ist nicht ratsam, uns zu betrügen." Wer einmal aus dem System rausfällt, wird auf Dauer gesperrt. Google verfüge über eine spezielle Software und ein eigenes Team, um Manipulationsversuchen auf die Spur zu kommen, erklärt Christoph Pichler, Inhaber von CPC-Consulting: "Dennoch würde wahrscheinlich ein Fischereiverein in Grammat-Neusiedl bei kleineren Tricksereien nicht bestraft werden."

Vor kurzem wurde der Betreiber einer privaten Homepage aus dem AdSense-Programm eliminiert. Der Mann hatte beteuert, dass nicht er, sondern seine Tochter auf seinem Rechner die Anzeigen angeklickt hatte. Google schenkte seinen Angaben allerdings kein Vertrauen und sperrte ihn für den Dienst. Bei AdSense wird immer wieder die fehlende Transparenz und Willkür bei der Kündigung von Partnerschaften kritisiert. Details zu einzelnen Fällen werden von Google nicht publik gemacht.

Särge für die Toten

Ein weiterer Kritikpunkt ist der Mangel an Pietät. Dass zum Beispiel bei Artikeln über Bombenanschläge manchmal Werbung für Immobilienportale oder Bestattungsunternehmen erscheint, mag zwar durchaus Sinn machen, mutet jedoch etwas makaber an. Da die geschalteten Inserate auf Keywords basieren, lasse sich dies nicht zur Gänze vermeiden, konstatiert Suchmaschinenexperte Pichler. Falls es keine 100-prozentigen Treffer gibt, werde eben was anderes geliefert. (Oliver Mark, derStandard.at, 2.8.2007)